Die Fastenzeit hat begonnen. Gewöhnlich wird dann auf Fleisch, Alkohol, Eier, Milchprodukte, Süßigkeiten oder Ähnliches verzichtet. Warum nicht mal eine neue Herausforderung, die nicht nur der eigenen Gesundheit, sondern gleichzeitig auch der Umwelt zu Gute kommt?
Wir nehmen wöchentlich nicht nur circa 5 Gramm Mikroplastik zu uns – das entspricht einer ganzen Kreditkarte – sondern wir produzieren auch viel Plastikmüll, der nicht mehr so schnell von diesem Planeten verschwindet. Jährlich entstehen rund 38kg pro Person, das sind über 3kg Plastik im Monat!
Unsere Plastik-Challenge vom 1.-30.03.2024 soll aufklären und motivieren 30 Tage lang dran zu bleiben und bietet täglich neue Alternativen zu alltäglichen Produkten mit Plastik. Außerdem gibt es jeden Tag die Möglichkeit an einem Gewinnspiel teilzunehmen, bei dem eine der vorgestellten plastikfreien Alternativen gewonnen werden kann (Teilnahmebedingungen).
Tag 1: Der To-Go-Becher
320.000 Einweg-Becher landen allein in Deutschland stündlich im Müll
Wer hat nicht schon einmal auf dem Weg zur Arbeit auf die Schnelle einen Kaffee to go im Kaffeebecher getrunken, oder ist mit einem Becher in der Hand durch den Park spaziert? Wer hat nicht schon mal gedacht: Auf den einen Becher mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht an. Doch wenn man die Zahlen hört, wird klar: es kommt darauf an! Jährlich kommen so nämlich 3 Milliarden Einwegbecher allein in Deutschland zusammen und das, obwohl es Alternativen gibt.
Zudem gibt es mittlerweile die Mehrwegsangebotspflicht. Das heißt, Verkäufer sind verpflichtet eigenen Mehrwegalternativen anzubieten bzw. mitgebrachte Gefäße zu befüllen.
Am ersten Tag der Plastikfrei-Challenge erfährst Du mehr zu nachhaltigen Mehrwegbechern und alternativen Lösungen, die Dir helfen, zukünftig auf Einwegbecher zu verzichten.
Tag 2: Trinkflaschen aus Plastik
2 Millionen Einweg-Flaschen werden stündlich in Deutschland verbraucht
Mal eben ein Getränk unterwegs kaufen? Ohne Plastik gar nicht mal so leicht. Egal ob Einweg, oder Mehrweg – wir sind von Plastikflaschen umgeben. Im Schnitt verbraucht jede:r Deutsche 200 Einweg-Flaschen im Jahr! Durch die Benutzung dieser, gelangt Mikroplastik und auch Nano-Plastik in unser Wasser und die Umwelt. Zeit dem entgegenzuwirken und die Verwendung von Plastikflaschen zu reduzieren. Bspw. mit Trinkflaschen ohne Plastik.
Tag 3: Zahnpflege mit Plastik
Wechselt man die Zahnbürste wie empfohlen alle 3 Monate, entsteht viel Plastikmüll
Wer sich um seine Mundhygiene sorgt, hat vermutlich einige Zahnpflege-Produkte mit Plastik bei sich im Bad stehen. Nicht nur Zahnbürsten mit Plastik, die nach Gebrauch häufig im Restmüll entsorgt werden, werden auf der Mülldeponie verbrannt und können nicht recycled werden. Auch Zahnseide besteht oft aus Kunstoff, oder Nylon, welches es mittlerweile zwar auch pflanzenbasiert gibt, das standardmäßig jedoch aus Erdöl hergestellt wird. Nicht sehr nachhaltig, umweltfreundlich, oder ressourcenschonend!
Es gibt aber Alternativen, die Zero-Waste im Bad erleichtern, zum Beispiel Produkte aus Bambus und Maisstärke.
Tag 4: Reiniger mit Chemie & Plastik
Chemikalien und Mikroplastik gelangen ins Wasser
Rund 247.000 Tonnen Universal- und Allzweckreiniger wurden 2021 allein in Deutschland verbraucht und es werden jährlich rund 630.000 Tonnen Reinigungsmittel gekauft. Die meisten dieser Reiniger enthalten Chemikalien, die nicht alle von unseren Kläranlagen gereinigt werden können. So gelangen sie in unser Grundwasser und können Gefahr für Umwelt, Tiere und Menschen bedeuten. Zudem entsteht durch die Plastikverpackungen nicht nur eine unglaubliche Menge an Plastikmüll, sondern auch Mikroplastik, welches auch in die die Umwelt gelangt.
Zum Glück gibt es mittlerweile einige Alternativen und auch DIY-Ideen, um umweltfreundlicher zu putzen – ganz ohne giftige Chemikalien und Plastikmüll!
Tag 5: Lunchboxen mit Plastik
Können Weichmacher und BPA enthalten
Auch, wenn es schon ein guter Anfang ist, das Mittagessen, oder einen Snack selbst vorzubereiten und mitzunehmen, anstatt eines Spontankaufs mit Einwegverpackung, so ist es auch bei der Brotdose selbst sinnvoll auf eine plastikfreie Variante zu achten.
Mittlerweile gibt es viele dieser Alternativen, so dass weniger Mikroplastik in den Lebensmitteln, im Wasser und der Umwelt landet.
Tag 6: Schwammtücher mit Polyester
Erzeugen durch ihre kurze Anwendungsdauer viel Müll
Da sich in ihrer Struktur in wenig Zeit viele Bakterien sammeln und vermehren, sollten Schwammtücher einmal wöchentlich gewechselt werden. Tut man dies regelmäßig, so entsteht eine Menge Müll, der leicht vermieden werden kann – etwa mit wiederverwendbaren Reinigungstüchern, zB. aus nachwachsenden Rohstoffen wie Leinen, welche man ganz einfach waschen kann oder sogenannte Luffaschwämme. Diese sind zudem ressourenschonender, da sie nicht mit Basis von Erdöl hergestellt werden, wie es bei Polyester der Fall ist.
Tag 7: Brotbeutel aus Papier und Plastik
Auch Papiertüten sind oft mit PE beschichtet
Auf den ersten Blick wirkt es nachhaltiger sein Brot und Backwaren in Papiertüten verpackt zu kaufen. Das Problem: Viele Papiertüten sind, unter anderem zum Schutz vor Feuchtigkeit, mit einer ganz dünnen PE-Schicht (Polyethylen) versehen. Dies führt dazu, dass die Papiertüte nicht recycled werden kann. Aber auch die sachgemäße Entsorgung ist nicht immer leicht, da die dünne Beschichtung oft nicht direkt ersichtlich ist.
Um die Unmengen an Müll zu vermeiden, die durch Einweg-Plastik- und Papiertüten entstehen, macht es Sinn auf andere umweltfreundlichere Alternativen umzusteigen. Am nachhaltigsten ist hier die Mitnahme eines eigenen Brotbeutels zum Bäcker, oder in den Supermarkt. Darin hält sich das Brot lange frisch und kann sogar eingefroren werden. Wer es noch umweltschonender und gesünder haben möchte, kann das Brot auch direkt im eigenen Ofen backen – dann weiß man zudem ganz genau was drin ist.
Tag 8: Kosmetiktaschen aus Plastik
Oft aus PVC – kann Weichmacher abgeben und ist problematisch für das Recycling
Mit Kosmetiktaschen aus Plastik hat man eine gute Übersicht über ihren Inhalt, denn oftmals sind sie transparent. Davon abgesehen, bieten sie viele Nachteile was ihren Nachhaltigkeitaspekt sowie die Umweltfreundlichkeit angeht. Sie bestehen meist aus PVC, welches nicht nur Weichmacher abgeben kann, sondern bei der Verbrennung auch giftige Dioxine entstehen lässt.
Hat man eine solche noch Zuhause, ist es jedoch ratsam, diese erst einmal weiter zu nutzen, bis es nicht mehr geht. Wer eine neue benötigt, schaut am besten nach biologisch abbaubaren Alternativen, wie zB. Kulturbeutel aus Baumwolle.
Tag 9: Einwegrasierer aus Plastik
Sorgen für jährlich 15.000 Tonnen Plastikmüll
Einwegrasierer aus Plastik erzeugen unnötig viel Plastikmüll. Mit mehr cirka 1,5 Milliarden verkauften Einwegrasierern und Klingen jährlich, kommen so allein in Deutschland etwa 15.000 Tonnen Plastikmüll zusammen. Dabei gibt es so viele nachhaltigere Alternativen. Auch, wenn Mehrwegrasierer generell schon eine umweltfreundlichere Wahl sind, da ihre Verwendungszeit die eines Einwegrasierers, weit überdauert, so enthalten sie trotzdem Plastik und haben einen hohen Verbrauch an Wechselklingen.
Eine vollkommen plastikfreie Alternative, wie zB ein Rasierhobel aus Bambus, ist hier die nachhaltigste Lösung.
Tag 10: Kissen aus Polyester und Schaumstoff
Bestehen meist aus Kunstoffen auf Erdölbasis
Zum gesunden Schlaf gehört auch das passende Kissen dazu. Diese zu finden ist oftmals gar nicht so leicht, denn es gibt sie in vielerlei Größen, Formen und aus den unterschiedlichsten Materialien. Wer hier nicht nur Gutes für die eigene Gesundheit und einen erholsamen Schlaf tun möchte, sondern auch für die Umwelt, sollte auf den Nachhaltigkeitsaspekt der verwendeten Materialen achten, denn oft befindet sich selbst im Schlafzimmer mehr Plastik, als auf den ersten Blick erkenntlich. Viele Kissen sind aus Schaumstoff und/oder Polyester: Ein Kunststoff auf Erdölbasis. Auch, wenn Schaumstoff aus Kunstoff besteht, sollten alte Kissen nicht in der gelben Tonne, sondern im Hausmüll entsorgt werden, da es sich hierbei nicht um Verpackungsmüll handelt.
Umweltfreundliche Kopfkissen gibt es zB aus Naturkautschuk und Bio-Baumwolle.
Tag 11: Schneidebretter aus Plastik
Können zu Mikroplastik in Lebensmitteln und Abwasser führen
Viele der bekannten bunten Schneidebretter sind auch Polyethylen, oder auch aus Polypropylen. Die Kunststoffe gelten zwar als lebensmittelecht, doch lösen sich beim Schneiden oftmals feine Mikroplastikteilchen, die dann in unser Essen und auch ins Abwasser und so in die Umwelt gelangen. Nachhaltig und gesundheitsfreundlich sieht anderes aus. Mittlerweile gibt es einige nachhaltige Alternativen, auf die Du ausweichen kannst. Es gibt plastikfreie Schneidebretter aus Bambus und Holz, die biologisch abbaubar sind und nicht noch mehr Mikroplastik auf unserem Planeten verteilen.
Tag 12: Spülmittel in Plastikflaschen
Verpackungsmüll und Konservierungsmittel
In vielen Haushalten steht neben der Spüle die Plastikflasche mit Spülmittel. Doch neben dem Verpackungsmüll der durch die oftmals schnell aufgebrauchten Flaschen entsteht, können flüssige Spülmittel auch Konservierungsmittel, wie zB. Methylisothiazolinon enthalten, auf welches manche Menschen allergisch reagieren. Hier ist Umdenken also nicht nur aus Umweltschutzgründen gefragt.
Zu flüssigen Spülmitteln in Plastikflaschen gibt feste Alternativen und sogar Handspül-Pulver, welche biologisch abbaubar und frei von Konservierungsstoffen und chemischen Zusatzmitteln sind.
Tag 13: Waschgel in Plastikflaschen
Belastet die Umwelt
Auch Waschgel in Plastikflaschen ist nicht sonderlich nachhaltig. Flüssiges Waschgel belastet Klärwerke mehr, als Waschmitteln in Pulverform. Mit 540.000 Tonnen Waschmittel-Verbrauch jährlich in Deutschland (2021) und einem Pro Kopf-Verbrauch von rund 6,5 kg Waschmittel, kommen große Mengen an Chemikalien zusammen, die in Abwasser und Umwelt gelangen – vom Plastikmüll und dem Mikroplastik mal ganz abgesehen!
Umweltfreundliche Alternativen sind hier zB Waschmittel-Blätter, die sich vollständig auflösen, biologisch abbaubar sind und ohne Plastikverpackung auskommen.
Tag 14: Kaffeebereiter aus Plastik
Unnötiges Plastik in der Küche und Müll durch Gebrauch von Einweg-Papierfiltern
Wer gerne Kaffee trinkt, kommt nicht drum herum, sich um die tägliche Zubereitung des beliebten Getränks Gedanken zu machen. Es gibt viele Möglichkeiten, doch wie nachhaltig sind diese?
Wer gerne Filterkaffee trinkt, aber keinen Platz für eine Maschine hat, greift eventuell auf Kaffeebereiter in Trichterform zurück. Diese sind einfach zu bedienen, nehmen kaum Platz ein und haben eine lange Haltbarkeit. Sie haben jedoch einige Nachtteile was ihre Umweltfreundlichkeit angeht: Meist sind sie zwar aus lebensmittelechten Plastik, zB. Polypropylen, so ist dieses jedoch oftmals schwarz gefärbt. Schwarzes Plastik kann im Recycling-Prozess für Probleme sorgen, denn in der Müllsortierungsanlage wird mittels Infrarotstrahlen sortiert und Schwarz gefärbtes reflektiert diese nicht. Mittlerweile gibt es zwar bereits neuere Techniken, bei denen dieses Problem gelöst wird, diese sind jedoch noch nicht flächendecken im Einsatz. Polypropylen lässt sich generell gut recyclen, muss dafür aber richtig entsorgt und sortiert werden.
Ein weiterer Faktor: Für die meisten Kaffeebereiter dieser Art werden zusätzlich Einweg-Papierfilter genutzt, die nach kurzer Anwendung von nur wenigen Minuten sofort wieder im Müll landen. Nicht sehr ressourcenschonend!
Aber auch hierfür gibt es nachhaltigere Lösungen: zum Beispiel Kaffeebereiter aus Edelstahl, die auch direkt eine Filterfunktion haben. Eine weitere Alternative ohne extra Kaffeemaschine, ist die so genannte French-Press, oder aber auch die ganz einfache türkische Variante. Hier gelangst Du zu weiteren 6 Tipps für nachhaltigen Kaffeegenuss.
Tag 15: Mülltüten aus Plastik
Noch mehr Plastik, um unseren Müll einzupacken
Wir brauchen Mülltüten zum sammeln und sortieren unseres Abfalls. Doch gleichzeitig erzeugen wir damit noch mehr Müll, der zusätzlich auch noch aus Plastik besteht. Nicht nur bei der Produktion von Plastik, wird Co2 ausgestoßen, welches weiter zum Treibhauseffekt beiträgt, sondern auch bei der Verbrennung eben dieses. Und es wird längst weniger unseres Plastikmülls recycled und stattdessen mehr verbrannt, als man annehmen würde. Zersetzt sich eine Plastiktüte, dauert das nicht nur viele Jahre, sondern es entsteht auch Mikroplastik, welches sich in kleinsten Partikeln in unserer Umwelt verbreitet.
Es gibt alternative Tüten sowie Müllbeutel & Müllsäcke aus nachhaltigen Ressourcen, wie zB. aus Maisstärke. Diese gelten als biologisch abbaubar und kompostierbar. Hier ist jedoch bei der Verwendung darauf zu achten, dass diese auch nicht grundsätzlich bedenkenlos in Abfällen, wie im Bio-Müll landen sollten, da sie länger für den Kompostier-Prozess länger brauchen als der restliche Müll. Hier die in der Region geltenden Entsorgungshinweise beachten, diese können sich innerhalb Deutschlands unterscheiden. Landen sie mit “normalen” Plastiktüten auf der Müllanlage, so ist es bei der Müllsortierung schwierig, diese herauszufiltern und entsprechend ihrer benötigten Bedingungen zu entsorgen.
Hier gibt es bei der Entsorgung und Sortierung der nachhaltigeren Alternativen noch Nachholbedarf, so dass die ressourcenschonendere und umweltfreundlichere Wirkung tatsächlich auch zum Tragen kommt.
Tag 16: Deo in Plastikverpackung
Können erdölbasierte Stoffe und Silikone enthalten
3,5 Milliarden Deos werden weltweit jährlich verkauft. Die meisten dieser Deos kommen in Verpackungen aus Plastik – eine riesige Menge Müll, die dadurch entsteht. Zudem enthalten einige Deos erdölbasierte Stoffe und Silikone, wie zB cyclische Siloxane.
Um der großen Menge an Plastik entgegenzuwirken und den Körper weniger chemischen Stoffen auszusetzen, gibt es Alternativen. Festes Deo oder Deocremes ist hier eine gute Wahl. Besonders umweltfreundlich ist dieses, wenn es mit einem Refill-System funktioniert, so dass nur der Inhalt nach einiger Zeit ausgetauscht werden muss, und der Verpackungsmüll so reduziert wird.
Tag 17: Strohhalme aus Plastik
4,8 Milliarden Strohhalme werden jährlich in Deutschland verbraucht
Trotz des Plastikverbots, welches seit 2021 besteht, sind noch einige Plastikstrohhalme im Umlauf. Denn obwohl keine neuen mehr produziert werden dürfen, ist es erlaubt, den Restbestand aufzubrauchen. Wenn man die hohen Verbrauchszahlen betrachtet, fällt auf, wie viel Plastik trotz der subjektiv empfundene kleine Menge zusammen kommt, wenn man sich denken mag: “Auf den einen Strohhalm kommt es doch nicht an.”
Derzeit ist die meist verbreitete Alternative auf dem Markt die aus Papier, doch viele Verbraucher sind von dieser Variante nicht überzeugt. Für viele ist der Papiergeschmack zu hervorstechend und geschmacksverfälschend, oder sie mögen das Gefühl im Mund nicht. Zudem werden viele der Papier-Halme nach einiger Zeit im Getränk weich und bekommen Risse. Alternativen aus Glas sind hier stabiler und ressourcenschonender. Für Kinder jedoch können sie gewisse Gefahren bergen, falls sie zB zerbrechen oder absplittern. Aber auch weiterer Ausführungen, wie Edelstahl-Trinkhalme sind erhältlich und neuerdings gibt es auch einen Ansatz der ganz zum Ursprung zurück geht: Strohhalme aus Stroh! Hier werden Nebenprodukte aus der Getreideherstellung verwendet und somit ein nachwachsender Rohstoff, der ohne zusätzliche Produktion auskommt.
Tag 18: Spülbürste mit Plastik
Bei halbjährigen Wechsel und über 40 Millionen Haushalten in Deutschland entsteht eine Menge Plastikmüll
Vor allem in unseren Küchen versteckt sich eine Menge Plastik, welches wir oftmals gar nicht wirklich im Blick haben – so zum Beispiel in unserer Spülbürste. Es wird geraten diese ungefähr halbjährlich zu wechseln, doch rechnet man dies bei über 40 Millionen Haushalten hoch, so dürfte man bei über 80 Millionen entsorgter Spülbürsten jährlich landen. Auch wenn schon viele Alternativen aus Holz, oder ähnliche Materialien im Umlauf sind und nicht jeder Haushalt die Spülbürste so regelmäßig wechselt, entsteht doch viel Müll, der vermieden werden kann. Außerdem sind Plastik-Spülbürsten eine weitere Ursache von Mikroplastik im Wasser. Ein weiterer Grund, auf Alternative Spülbürsten aus zB Holz und Sisal umzusteigen.
Tag 19: Shampoo und Duschgel in Plastikflaschen
Co2 bei Herstellung und Transport
Das Badezimmer ist der perfekte Ort für die Ansammlung unnötigen Plastiks. Unzählige Döschen und Fläschchen der unterschiedlichsten Größen, Formen und Farben sind dort zu finden. Doch Plastikflaschen nehmen nicht nur viel Platz ein, sondern auch in der Herstellung und im Transport fällt viel Co2 an.
Feste Haarseifen und Körperseife mit natürlichen Stoffen und frei jeglicher Konservierungsstoffe, sparen Plastikverpackungen ein, sind platzsparender, ressourcenschonender und oftmals auch schonender für den Körper. Auch, wenn die Anwendung anfänglich vielleicht ungewohnt sein mag, lohnt sich die Umstellung. Du interessierst dich für Zero-Waste im Bad? Hier gelangst du zu unserem Artikel und hier zu den nachhaltigen Shampoos.
Tag 20: Plastiktüten für Obst und Gemüse
29 Plastiktüten wurden 2020 in Deutschland durchschnittlich pro Kopf im Selbstbedienungsbereich verbraucht
Klingt erstmal noch passabel? 2020 kam es so zu einem Verbrauch von 2,44 Milliarden Plastiktüten im Selbstbedienungsbereich. Obwohl Einweg-Plastiktüten seit Einsetzen des Plastikverbots aus den Kassenbereichen der Supermärkte verbannt sind, so fallen ganz dünne Tüten, wie die in Selbstbedienungsbereichen, wie den Obst- und Gemüseabteilungen angeboten werden, nicht darunter.
Viele Supermärkte bieten hier zum Glück mittlerweile immerhin Alternativen aus Papier an, doch am nachhaltigsten ist der Verzicht auf eine Tüte, oder das Mitbringen eines eigenen Obst- und Gemüsenetzes oder Beutels.
Tag 21: Abschminkpads mit Plastik
Wiederverwendung top – Mikroplastik flop
Auch, wenn wiederverwendbare Abschminkpads schon ein richtiger Schritt in Richtung Müllvermeidung sind, so sind viele dieser aus Mikrofaser und versprechen ein angenehmes Hautgefühl. Das Problem: Mikrofaser-Stoffe bestehen meist aus Polyester und Polyamiden, die beim Waschen als Mikroplastik ins Wasser gelangen.
Eine ganz plastikfreie Alternative sind hier wiederverwendbare Abschminkpads aus Bambus. Du suchst eine Lösung ohne neue Produkte? Verzichte ganz auf Make-Up und Produkte, die du normalerweise mit einem Pad reinigen würdest, oder zerschneide ein altes Baumwollshirt in kleine Teile, die du zur Reinigung verwenden und dann wieder waschen kannst.
Tag 22: Butterdosen aus Plastik
Unnötiges Plastik in der Küche
Wer regelmäßig Butter verwendet, hat vermutlich aus ästhetischen sowie praktischen Gründen eine Butterdose bei sich im Kühlschrank. Viele Modelle sind aus Plastik. Sie sind leicht und lange haltbar, doch besteht hier immer die Möglichkeit, dass Mikroplastik freigesetzt wird und an die Lebensmittel gelangt. Zudem kann es sein, dass BPA enthalten ist, auch wenn viele neuwertige Produkte schon darauf achten und damit werben BPA-frei zu sein. Dennoch: Herkömmliches Plastik wird auf Erdöl-Basis hergestellt und ist oft schwerer zu recyclen als gedacht. Daher empfehlen wir den Umstieg auf ein Aufbewahrungs-Produkt aus anderen plastikfreien Materialien, wie z.B aus Steinzeug, Glas oder Edelstahl.
Tag 23: Haarbürsten aus Plastik
Begünstigen statische Aufladung der Haare
Haarbürsten aus Plastik erzeugen nicht nur Plastikmüll, sondern können auch Einfluss auf unsere Haare und Kopfhaut haben. Nahezu jeder hat bestimmt schon einmal erlebt, wie die Haare nach dem Kämmen statisch aufgeladen waren und in alle Richtungen standen. Sind Plastikborsten spitz, oder abgebrochen, so können sie auch unsere Kopfhaut verletzen und die Schuppenschicht beschädigen. Zusätzlich kann der verwendete Kunstoff durch äußere Einflüsse, wie z.B. die Hitze des Föhns, angegriffen werden.
Wichtig sind hier abgerundete Borsten und ein nachhaltiges Material, um sowohl Haut und Haar, als auch die Umwelt zu schonen. Es gibt viele Alternativen mit Naturborsten und aus Materialien, wie z.B. Bambus, welche die Haare nicht auflade und gleichzeitig die Blutzirkulation anregen.
Tag 24: Eiswürfelformen aus Silikon
Herstellung mit großem Energieaufwand
Silikon ist kein Plastik im eigentlichen Sinne, denn seine Polymere bestehen aus Silizium und nicht aus Kohlenstoffatomen. Aber es ist ein Kunststoff, der in der Herstellung viel Energie benötigt und auch nicht biologisch abbaubar ist. Zudem kann weiterhin nicht ausgeschlossen werden, dass sich bei Silikon Stoffe lösen können, die eine hormonelle Wirkung mit sich bringen.
Um sicher zu gehen, lohnt sich hier der Blick zu Alternativen, wie z.B. Eiswürfelformen aus Edelstahl.
Tag 25: Plastiktüten für den Einkauf
Gehören zu den häufigsten an europäischen Stränden gefundenen Abfällen
Seit Beginn des Plastikverbots sind Einweg-Plastiktragetaschen im Kassenbereich mit einer Stärke von unter 50 Mikrometern verboten. Nur dünnere Tüten im Selbstbedienungsbereich sowie dickere Plastiktüten, die jedoch meist als Mehrwegvariante genutzt werden, fallen nicht darunter. Plastiktüten sind eine große Belastung für die Umwelt und ein großer Bestandteil der Müllmengen, die an Europas Stränden landen – mit fatalen Folgen für die Umwelt: Im Meer dauert es cirka 10-20 Jahre, bis zum Zerfall der Tüte. In dieser Zeit löst sich eine Menge Mikroplastik und es besteht Gefahr für alle Meereslebenwesen, sich darin zu verheddern und am Müll zu ersticken – das alles für eine kurze Anwendungsdauer der Tüten für wenige Minuten.
Um auch auf die noch vorhandenen Plastiktüten beim Einkauf zu verzichten, empfehlen wir die Mitnahme eines eigenen Jute- oder Netzbeutels, am besten Taschen aus Bio-Baumwolle.
Tag 26: Pflanztöpfe aus Plastik
Oft aus problematischem schwarzen Plastik
Wer einen Garten, oder eine Terrasse hat, ist mit den bekannten Pflanztöpfen vertraut. Neue Pflanzen sind meist in diesen erhältlich, oder man braucht größere, um die alten umzutopfen. Wenn man auf die Farbgebung achtet, sind die meisten dieser Töpfe braun oder schwarz. Vor allem letzteres stellt ein Problem im Recycling-Prozess dar, da es die Infrarotstrahlen mit denen die Müllsortierungsanlagen arbeiten nicht reflektiert. Auch, wenn es hier schon Neuerungen gibt, macht es Sinn, vor allem schwarzes Plastik zu reduzieren, damit dieses aufgrund der fehlerhaften Sortierung nicht verbrannt wird. Ein weiterer Nachteil von Plastik-Töpfen ist, dass sie bei Sonneneinstrahlung leicht spröde werden können.
Nachhaltigere Alternativen gibt es viele: Tontöpfe, oder neuartige Varianten aus Naturkautschuk, einem nachwachsenden Rohstoff, der auch biologisch abbaubar ist. In unserem Artikel Nachhaltigkeit im Garten, findest du weitere Informationen, wie du deinen Garten umweltfreundlicher gestalten kannst.
Tag 27: Abwaschtücher mit Polyester
Viel Müll und Mikroplastik im Wasser
Um den Abwasch zu erledigen, oder Dinge in der Küche zu trocknen und reinigen, gibt es viele Möglichkeiten. Eine davon sind Abwaschtücher mit Polyester. Doch Polyester bringt 2 Probleme mit sich: Es ist auf Erdölbasis und seine Mikrofasern können sich ablösen und so zu Mikroplastik im Wasser führen. Außerdem werden Tücher dieser Art meist nicht lange genutzt, so dass regelmäßig neuer Müll mit Kunstoffen entsteht.
Um dies zu vermeiden, eignen sich Alternativen aus anderen Materialien, wie zB. Frottee-Tücher aus Bio-Baumwolle. Hier findest du weitere Informationen zu nachhaltigen Küchenhelfern.
Tag 28: Seifendosen aus Plastik
Oft aus Polypropylen oder Polyethylen
Mit fester Seife Plastik sparen und diese in einer Plastikdose aufzubewahren, stellt einen Widerspruch dar. Auch wenn die Kunststoffe PP und PE, aus denen solche Dosen meist bestehen, grundsätzlich gut recyclebar sind, so ist eine Alternative die umweltfreundlichere Wahl.
Besonders platzsparend und flexibel sind z.B Seifentaschen aus Baumwolle. Sie nicht so klobig wie eine Seifendose, was vor allem für das Reisen ein großer Vorteil ist. Sie lassen sich zudem einfach in der Waschmaschine mit waschen.
Tag 29: Bettwäsche aus Polyester
Waschen führt zur Freisetzung hunderttausender Mikrofasern ins Wasser
Polyester-Bettwäsche ist bei vielen sehr beliebt, denn sie ist pflegeleicht und trocknet schnell. Allerdings ist sie oftmals nicht so atmungsaktiv wie natürliche Materialen und nimmt Feuchtigkeit nicht gut auf. Auch aus nachhaltiger Sicht, birgt Bettwäsche aus Polyester Nachteile: Eine Studie der Universität Plymouth zeigte, dass alleine bei einem Waschgang reiner Wäsche aus Polyester cirka 496.000 Fasern freigesetzt werden. Nutzt man den Schonwaschgang und Weichspüler, lösen sich sogar noch mehr Mikrofasern.
Für den optimalen Feuchtigkeitstransport während des Schlaf und für weniger Plastikpartikel in unserem Wasser und der Umwelt, ist es ratsam beim Kauf neuer Bettwäsche auf natürliche und atmungsaktive Materialien zu achten. Hier eignen sich Stoffe wie Bio-Baumwolle gut. Es gibt auch hier strapazierfähige und pflegeleichte Produkte, wie zum Beispiel Perkal, bei welchem die Anzahl der Baumwollfasern besonderes hoch und das Garn sehr fein ist.
Tag 30: Zahnpasta in Plastiktuben
Es sind wieder Produkte mit Mikroplastik auf dem Markt zu finden
Das Zahnpasta aus der Tube kommt, ist für viele selbstverständlich. Doch die Tuben aus Plastik lassen sich meist nur sehr schwer leeren und es bleiben Reste der Zahnpasta übrig. Pro Person fallen jährlich mehrere dieser Tuben an – eine Menge Plastikmüll, wenn man es hoch rechnet. Auch in der Zahnpasta kann Plastik enthalten sein. Zwar wurde 2014 das Ende von Mikroplastik in Zahnpasta eingeläutet, doch es werden seit 2017 leider wieder Produkte damit gefunden.
Eine Alternative, die ganz ohne Plastik auskommt, sind Zahnputztabletten. Sie sind nicht nur auf Reisen super praktisch, sondern auch eine Möglichkeit, das heimischen Bad Zero-Waste zu gestalten. Ein Beutel der Tabletten kann bis zu 2 Tuben herkömmlicher Zahnpasta sparen und ist auch im Transport umweltfreundlicher, denn durch das geringere Gewicht, wird hierbei weniger Co2 ausgestoßen.
Teilnahmebedingungen für das Gewinnspiel
- @plastikalternative auf Instagram folgen
- Post liken
- In den Kommentaren eine Person verlinken, der Du ein gemeinsames Plastikfasten vorschlagen oder die Du einfach auf das Thema #Plastikfasten aufmerksam machen möchtest.
Die Gewinner:innen werden zufällig ausgewählt und von @plastikalternative per Direktnachricht benachrichtigt.
Das Gewinnspiel endet am jeweiligen Challenge-Tag um 23:59 Uhr. Die Daten der Gewinner:innen werden ausschließlich für das Gewinnspiel verwendet. Das Gewinnspiel steht in keinerlei Zusammenhang mit Facebook/Instagram. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in Deutschland.
Über Plastikalternative
Mit vielfältigen Tipps und plastikfreien Alternativen bieten wir Orientierung im Alltag, um einen nachhaltigen Lebensstil möglichst einfach zu gestalten. Wir möchten dazu anregen, die Umwelt zu schützen und eine sichere Zukunft für die kommende Generation zu gewährleisten. Durch Transparenz und Aufklärung setzen wir uns gegen Greenwashing ein, so dass Du informierte Entscheidungen treffen kannst. Wir bauen so eine Brücke zwischen umweltbewussten Konsumenten und nachhaltigen Unternehmen.
Quellen
Tag 1
BMUV – Wie viele Einweg-Becher werden jährlich verbraucht und landen in der Umwelt
Tag 2
Müllnichtrum RLP – Zahlen & Fakten
Deutsche Umwelthilfe – Problem Einweg-Plastikflaschen
Ökotest – Studie: Flaschenwasser enthält noch mehr Plastikpartikel als bekannt
Tag 4
Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V – Bericht: Nachhaltigkeit in der Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittelbranche in Deutschland (2023)
NABU – Umweltfreundlicher Putzen
BMUV – Wasch- und Reinigungsmittel: Alltagshelfer mit Risiken für Umwelt und Gesundheit
Tag 8
BUND – Schadstoffe in Plastik
Tag 9
NASH – 100.000 Tonnen Plastikmüll im Jahr – Eine dunkle Seite der Rasierindustrie
Tag 12
Verbraucherzentrale NRW – Waschmittel und Spülmittel: Können Konservierungsmittel enthalten sein?
Stiftung Warentest – Interview: Isothiazolinone haben ein hohes Allergiepotenzial
Tag 13
Umweltbundesamt – Klimabewusstes Wäschewaschen entlastet die Umwelt und spart Kosten
Statista – Gesamtverbrauch von Waschmitteln in Deutschland in ausgewählten Jahren von 1994 bis 2021
Tag 14
Utopia – Polypropylen (PP): Was du über den Kunststoff wissen solltest
Der Nachhaltigkeitskanal – Warum kann man schwarzes Plastik nicht recyceln?
Utopia – Schwarzes Plastik: Darum ist es besonders schlimm
Tag 16
Globometer – Zahl der weltweit verkauften Deodorants
Utopia – 19 Deos bei Stiftung Warentest: Nur wenige überzeugen
Umweltbundesamt – Cyclische Siloxane sollen aus Kosmetik raus
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit – Vorkommen und gesundheitliche Bewertung von Siloxanen
Tag 17
Handelsblatt – Der Strohhalm to go, dessen Weg nicht direkt in den Müll führt
Tag 19
Verbraucherzentrale NRW – Plastikmüll im Bad vermeiden mit Shampoobar & Co: Fest statt flüssig
Tag 20
Verbraucherzentrale – Plastiktüten-Verbot: Das ändert sich für Sie
Tag 22
Plastikfreiheit – Butterdose aus Glas anstatt aus Kunststoff: so geht es plastikfrei
Tag 23
Leo Prinz – Welche Haarbürste passt zu mir: Wildschweinborsten, Kunststoff oder Holz?
Hair Borist – Haarausfall durch einen Kamm oder eine Bürste
BEAUTY at – Haarbürsten: So finden Sie das richtige Modell
Tag 24
Plastikfrei Leben – Die kunterbunte Silikonwelt
Tag 25
Statista – Plastik währt ewig in den Ozeanen
Verbraucherzentrale – Plastiktüten-Verbot: Das ändert sich für Sie
Umweltbundesamt – Statt Plastiktüten: Eigene Beutel mitnehmen und mehrfach verwenden
Tag 26
Utopia – Schwarzes Plastik: Darum ist es besonders schlimm
Utopia – Plastik-Pflanztöpfe vermeiden: 8 Alternativen
NDR – Pflanzgefäße: Welches eignet sich wofür?
BR – Wie gut sind kompostierbare Blumentöpfe?
Tag 29
University of Plymouth – Washing clothes releases thousands of microplastic particles into environment, study shows
Bergzeit – Mikroplastik vermeiden: 10 Tipps rund ums Waschen
Tag 30
BUND – Erfolge im Kampf gegen Mikroplastik und andere Kunststoffe