Essgeschirr wie Teller, Gläser, Tassen und Schüsseln gibt aus den verschiedensten Materialien. Neben klassischem Porzellan ist Geschirr aus Plastik zu einem festen Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden. Plastikgeschirr ist praktisch, widerstandsfähig und es gibt verschiedenste bunte Plastikteller, -schüsseln und -becher für Gartenpartys, Picknicks und Buffets. Am Ende landet alles im Plastikmüll und erspart das Aufräumen und Spülen nach der Feier.
Durch die Benutzung von Einweggeschirr und To-go-Verpackungen entstehen jedoch jährlich 350.000 Tonnen Abfall – und das alleine in Deutschland. Eine Studie der NABU (Naturschutzverbund Deutschland) ergab, dass Einweggeschirr und To-go-Verpackungen etwa 60 bis 70 % des jährlichen Plastikmülls ausmachen. Dabei gibt es bereits viele tolle umweltfreundliche Alternativen zu Plastik-Geschirr, die zu 100 % Bio und kompostierbar sind.
Plastikgeschirr: Gesellschaftlich anerkannte Umweltsünder
Plastikgeschirr in Form von Tellern, Schalen und Bechern sind seit Jahrzehnten gesellschaftlich anerkannte Umweltsünder. Es wird kaum jemanden geben, der noch nie auf einer Gartenparty oder einem Picknick war, bei denen Plastikteller für das Essen bereit standen und die Getränke aus Plastikbechern getrunken wurden. Plastikgeschirr kommt aufgrund seiner Praktikabilität immer wieder im Alltag zum Einsatz.
Neben dem privaten Gebrauch von Plastikgeschirr sind es die Gastronomie und vor allem Imbisse und Take-Away-Lieferservices, die auf die Umweltsünder zurückgreifen – ohne Rücksicht auf Verluste. Teller, Schalen und Becher werden nur wenige Minuten benutzt und laden umgehend im Müll. Die Leittragenden dieser Umweltverschmutzung sind in erster Linie unsere Umwelt und das Ökosystem. Ein Großteil des weltweiten Plastikmülls nicht verbrannt oder recycelt wird, sondern in unsere Umwelt gelangt.
Plastikmüll: Die Welt versinkt in Plastik
Die Tonnen an Plastikmüll, die jährlich in unsere Umwelt gelangen, zerstören langfristig unser Ökosystem. Kunststoff, der mit Weichmachern und anderen giftigen Chemikalien versetzt ist, beeinflusst nachweislich unsere Umwelt und zerstört unser Ökosystem. Während der langsamen Zersetzung von Plastikmüll, insbesondere in unserem Ozean, werden die giftigen Inhaltsstoffe freigesetzt. Unsere Meereswelt versinkt in Plastikmüll – laut WWF schwimmen heute in jedem Quadratkilometer mehrere hunderttausende Teile Mikroplastik und anderer Plastikmüll. Jedes Jahr verenden Millionen von Meeresbewohnern an Plastikmüll: Delphine verheddern sich in Plastiknetzen und Wale und andere Meereslebewesen verenden qualvoll an Plastikmüll, das sie versehentlich für Nahrung hielten.
Der WWF veröffentlichte außerdem eine Studie, laut der der wir Menschen pro Woche durchschnittlich fünf Gramm Mikroplastik aufnehmen, was etwa dem Gewicht einer Kreditkarte entspricht. Die gesundheitlichen Folgen sind noch nicht abzusehen. Wissenschaftler und Forscher sind jedoch besorgt, da die in Kunststoff enthaltenen, hormonell wirksamen Chemikalien auch unser Hormonsystem schädigen können. Unfruchtbarkeit, Krebs sowie Beeinträchtigungen der Schilddrüse und Bauchspeicheldrüse könnten die Folge sein. Dass wir Plastik aufnehmen, lässt sich nicht mehr verhindern. Was sich allerdings verhindern lässt, ist der weltweite Plastikkonsum und folglich auch der entstehende Plastikmüll. Die gesundheitlichen Folgen sind noch nicht abzusehen.
Eindämmung von Einweg-Plastik-Geschirr: EU-Plastik-Verbot
Der Coffee-to-go-Becher, der morgens den Kaffee warm hält, der Teller fürs Grillbuffet und das Essen vom Imbiss um die Ecke – Hier kommt tagtäglich massenweise Plastik zum Einsatz. Dabei ist Plastik nicht nur ein sichtbares Problem, sondern vor allem ein unsichtbares. Über die Nahrungskette gelangt das Plastik aus dem Meer auf direktem Wege zu uns und ist bereits fester Bestandteil des Ökosystems.
Die Unverantwortlichkeit, mit der Einwegartikel wie Plastikgeschirr tagtäglich benutzt werden, hat zur Folge, dass der weltweite Plastikverbrauch stetig steigt. Die EU reagierte hierauf mit einem EU-weiten Plastik-Verbot, welches 2021 in Kraft getreten ist. Hierunter fällt neben Plastikstrohhalmen, Plastikbesteck und Einwegverpackungen vor allem auch Einweggeschirr.
Alternative: Plastikfreies Einweg-Geschirr
Das unverzichtbar erscheinende Plastikgeschirr ist ganz einfach durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen. Hier kann jeder durch sein eigenverantwortliches Handeln einen Beitrag zur Eindämmung von Plastikmüll beitragen – und das alles ganz einfach.
Auch wenn Plastikmüll nach wie vor ein globales Problem darstellt, achten glücklicherweise immer mehr Menschen darauf, Plastik im Alltag zu vermeiden. Alternativen zu Einweggeschirr sind hierfür eine tolle Möglichkeit. Der Markt bietet mittlerweile vielseitige umweltfreundliche Teller, Schüsseln und Becher an, die aus umweltfreundlichen Materialien bestehen und zu 100 % recycelbar und kompostierbar sind. Wenn also das nächste Picknick ansteht, ist nachhaltiges Einweggeschirr eine tolle Alternative zum sperrigen und schweren Porzellangeschirr.
Einweggeschirr aus Zuckerrohr: Plastikfreie Teller, Schalen und Becher für die nächste Gartenparty
Wer nicht auf weißes Geschirr verzichten möchte und dennoch eine umweltfreundliche Alternative zu Plastikgeschirr sucht, der ist bei Einweggeschirr aus Zuckerrohr genau richtig. Die exakte Bezeichnung für Zuckerrohr ist Bagasse. Die faserigen Überreste des Zuckerrohrs bilden ein Nebenprodukt der Zuckerfabrikation. Alleine 2017 wurden weltweit circa 1,84 Milliarden Tonnen Zuckerrohr für die Zuckerproduktion angebaut. Und für eine Tonne Zucker fallen etwa ein Drittel Tonnen Bagasse an.
Das macht Bagasse zum idealen Material für die Produktion von umweltfreundlichem Geschirr, denn von den Zuckerrohrrestfasern fällt während der Zuckerproduktion so viel an, dass der Rohstoff es in seiner Menge locker mit dem altbewährten Plastik aufnehmen kann. So wird aus dem ursprünglichen Nebenprodukt ein wertvoller Rohstoff. Das Material Bagasse (Zuckerrohr) ist zu 100 % biobasiert und eignet sich durch seine natürliche Beschaffenheit hervorragend, um Einweggeschirr wie Teller, Schalen und Becher herzustellen.
Umweltfreundliches Bambusgeschirr, Palmblätter, Holz und Biokunststoff
Neben umweltfreundlichem Geschirr aus Zuckerrohr gibt es viele weitere Alternativen zu Plastikgeschirr ohne Schadstoffe, wie etwa Bambus Geschirr und Teller, Becher und Schüsseln aus Palmblättern oder Holz. Wichtig ist hierbei darauf zu achten, dass das Geschirr 100 % biobasiert ist und nicht mit einer Plastikbeschichtung versetzt ist.
Es gibt viele Produkte, die zwar aus biobasiertem Material bestehen, welches aber nicht aus nachhaltigem Anbau stammt. Das kann beispielsweise Geschirr aus dem Biokunststoff PLA sein. Im Gegensatz zu Bambus und Holz ist PLA immer noch sehr umstritten, da die Rohstoffe, wie etwa der Mais, oftmals nicht aus nachhaltigem Anbau stammen. Außerdem sind unsere Kompostierungsanlagen derzeit nicht auf die Kompostierungsbedingungen von PLA ausgerichtet.
Wir haben eine Übersicht für dich zusammengestellt und alle Vor- und Nachteile der umweltfreundlichen Alternativen zu Plastik-Geschirr im Überblick:
Geschirr aus Zuckerrohr
Als Nebenprodukt, das während der Zuckerproduktion entsteht, eignet sich Bagasse (Zuckerrfasern) ideal für die Weiterverarbeitung zu Einwegprodukten. Das macht aus dem Zuckerrohr einen ressourcensparenden Rohstoff und zu einer umweltfreundlichen Plastikalternative.
Inbesondere Becher, Teller, Suppen- und Salatschalen und Fingerfoodschalen aus Zuckerrohr sind zu 100 % biobasiert und kommen ohne zusätzliche Plastikbeschischtung aus. Das Geschirr ist durch die natürliche Beschaffenheit bereits wasserundurchlässig und fettet nicht durch.
- Biologisch abbaubar
- Kompostierbar
- Frei von Schadstoffen
- Robust und stabil
- Temperaturbeständig
- Wasserfest und fettresistent
- Eignet sich ideal für den privatengebrauch, Gastronomie und Eventbereich
- Weite Transportwege der Rohstoffe
Geschirr aus Bambus
Die Hauptbestandteile von Bambus Geschirr sind biologisch abbaubar, jedoch nicht kompostierbar. Das liegt vor allem daran, dass das darin enthaltene Melinin-Harz länger braucht, um sich aufzulösen. Daher können die Produkte nicht in die Bio-Tonne. Bei vielen Herstellern ist nicht nachvollziehbar, woher der Rohstoff kommt und wie sich die Produkte zusammensetzen. Daher ist bei Bambus Geschirr Vorsicht geboten.
Aufgrund unzureichender Kennzeichnung und weil es keine Kennzeichnungspflicht gibt, ist oftmals unklar, ob Bambus Produkte mit Melanin versetzt sind oder andere Schadstoffe enthalten. Insbesondere Bambus (Coffee-to-go)Becher bestehen in 50 % aller Fälle in erster Linie aus Kunststoff.
- Produkte aus reinem Bambus sind sinnvolle und umweltfreundliche Alternativen
- Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff
- Es gibt nur wenige nachhaltige Produkte
- Fehlende Kennzeichnung der Bestandteile
- Oftmals Beifügung von Melanin und Kunststoff
- Weite Transportwege des Rohstoffs
Geschirr aus Palmblättern
Palmblätter bilden das Abfallprodukt während der Palmölproduktion. Hierdurch sind sie ähnlich wie Zuckerrohrfasern ein ressourenschonender Rohstoff. Geschirr aus Palmblättern ist also nicht nur biologisch abbaubar, sondern auch umweltfreundlich in der Herstellung.
Bei Palmblättern ist allerdings Vorsicht geboten! Da Palmblätter aufgrund ihrer natürlichen Beschaffenheit nicht besonders robust und stabil sind, wird insbesondere Tellern, Bechern und Schalen oft ein Anteil Kunststoff beigefügt, um eine höhere Stabilität zu erzeugen. Hier ist also darauf zu achten, dass die Produkte zu 100 % biobasiert sind und frei von Plastik und anderen chemischen Zusätzen.
- Unter bestimmten Bedingungen biologisch abbaubar
- Reines Palmblattgeschirr ohne Beschichtung ist kompostierbar
- Ansprechende Optik
- Wiederverwendbar
- Fehlende Deklaration chemischer Zusätze
- Häufig beigefügter Kunststoffanteil
- Tests weisen immer wieder Schimmelpilze, Pestizide und Keime nach
Geschirr aus PLA
Unter allen Alternativen zu Plastik-Einweggeschirr und -verpackungen ist PLA wohl am umstrittensten. Der für die Herstellung von PLA verwendeten Rohstoffe wie etwa der Maus kommen oftmals nicht aus nachhaltigem Anbau.
Zwar ist Geschirr aus PLA zugutezuhalten, dass es im Gegensatz zu erlölbasiertem Plastik biobasiert ist und damit biologisch abbaubar. Dennoch haben PLA Produkte nur eine bedingt bessere Umweltbilanz, da unsere heimischen Kompostierungsanlagen auf die Zersetzung von PLA ausgerichtet sind. Und trotzdem ist PLA immer noch eine bessere Alternative zu gherkömmlichen Plastik, da es zu 100 % biobasiert ist.
- Biobasiert auf der Basis von Maisstärke und Harz
- Unter bestimmten Bedingungen biologisch abbaubar
- Wasserfest, fettresistent, mikrowellengeeignet
- Robustes und stabiles Geschirr
- Nicht unbedingt frei von Plastik und anderen chemischen Zusatzstoffen
- Nicht immer biologisch abbaubar
- Rohstoffe häufig nicht aus nachhaltigem Anbau
Geschirr aus Pappe
Auch wenn Pappe ein biologisch abbaubares Material ist, wird Geschirr aus Pappe während der Herstellung in der Regel mit Kunststoff beschichtet,damit es wasserfest und fettbeständig ist. Aufgrund der natürlichen Beschaffenheit von Pappe ist das Material ohne eine zusätzliche Beschichtung nicht sehr widerstandsfähig und Teller, Becher und Schüsseln weichen und fetten schnell durch.
Um sicher zu gehen, dass das Pappgeschirr auch wirklich umweltfreundlich ist, kannst du auf das FSC-Siegel achten oder auf eine Deklarierung, dass die verwendete Pappe Recyclingmaterial ist.
- Aus nachwachsenden Rohstoffen
- Unbeschichtetes Pappgeschirr ist biologisch abbaubar
- Recycelbar
- Kostengünstig
- Nicht besonders wasserfest und fettbeständig
- Weniger robust und stabil
- Meist mit Plastikbeschichtung