Die Ferien sind vorbei und die Schule geht bald wieder los? Höchste Zeit also, die letzten Besorgungen für das kommende Schuljahr zu tätigen. Hefte, Stifte, Blöcke, Mäppchen… oft benötigen die Kinder zum Schulanfang eine ganze Menge. Auch die Discounter machen sich das zunutze und bieten in den Sommerferien unzählige Schreibwaren an – oft jedoch von mangelhafter Qualität und fragwürdiger Herkunft. Das Gute: Es gibt durchaus auch nachhaltige, plastikfreie und ökologische Alternativen. Worauf Du beim Kauf von Schulsachen achten sollten, haben wir für Dich zusammengetragen.
Hefte, Ordner und Blöcke aus Recycling-Papier
Rund 200 Millionen Hefte und Blöcke verbrauchen Schüler und Schülerinnen jedes Jahr. Trotz Whiteboards und Tablets, die zunehmend auch die Schulen erobern, bleibt Papier das am meisten genutzte Material in unseren Bildungseinrichtungen. Wer der Umwelt etwas Gutes tun will, greift da zu Produkten aus Recyclingpapier. Diese kommen schon lange nicht mehr in eintönigem Grau daher, sondern lassen Kinderherzen mit ansprechenden, bunten Motiven höher schlagen. Da die Begriffe „Recyclingpapier“ und „Umweltschutzpapier“ jedoch nicht geschützt sind, sollte man beim Kauf unbedingt auf Umweltsiegel wie „Der Blaue Engel“ achten. Das garantiert, dass die verwendeten Materialien aus 100 Prozent wiederverwendbarem Altpapier bestehen, ohne giftige Chemikalien hergestellt wurden und deutlich ressourcenschonender als Produkte aus Frischfaserpapier sind. So weist Recyclingpapier mit dem Blauen Engel geringere CO2-Emissionen und weniger Ausstoß schädlicher Treibhausgase auf. Außerdem werden zur Herstellung 60 Prozent weniger Energie und 70 Prozent weniger Wasser verbraucht.
Umweltfreundliche Buch- und Heftschoner
Damit Schulhefte und –bücher länger halten, schlägt man sie zum Schulanfang für gewöhnlich in Heftschoner aus Plastik ein. Die Umschläge gibt es aber durchaus auch in der umweltfreundlichen plastikfreien Variante zu kaufen. Wer mag, kann diese auch einfach selber basteln. Mit Packpapier oder Stoff geht das besonders gut. Und wenn der Umschlag durchsichtig sein soll, ist Pergamentpapier die richtige Wahl.
Spitzer, Radiergummi und Lineal ohne Plastik
Kleine Helfer wie Spitzer, Radiergummi und Lineal sind äußerst praktisch, bestehen aber leider häufig aus Plastik. Beim Spitzer ist der Unterschied noch offensichtlich. Robuste Varianten aus Holz und Metall sind weit verbreitet und sollten dem billigen Plastikspitzer unbedingt vorgezogen werden.
Eine wahre Plastikfalle ist der Radiergummi. Radiergummis existieren in den unterschiedlichsten Farben und Formen, nur leider bestehen gerade die verrücktesten Modelle oft aus minderwertigem Kunststoff. Greif stattdessen lieber zu Radiergummis aus Naturkautschuk oder solche, die mit dem Hinweis „PVC-frei“ versehen sind. Die klassischen Radiergummis in rot und blau sehen zwar eher unspektakulär aus, radieren aber deutlich besser als Kunststoffprodukte. Mit dem blauen Ende lässt sich nämlich sogar Tinte radieren, was den gesundheitlich bedenklichen Tintenkiller gänzlich überflüssig macht.
Lineale aus Holz haben denen aus Plastik einiges voraus. Diese sind nämlich nicht nur ökologischer und nachhaltiger, sondern auch deutlich stabiler. Beim Geodreieck gestaltet es sich etwas schwieriger, denn diese müssen durchsichtig sein, um vernünftig damit zeichnen zu können. Plastik lässt sich hier also nur schwer vermeiden. Es gibt aber dennoch gute Nachrichten, denn mittlerweile sind auch Geodreiecke aus Bioplastik wie PLA erhältlich. Das ist zwar auch nur bedingt nachhaltig, aber immer noch umweltschonender als die Variante aus herkömmlichem Plastik.
Kullis, Textmarker und Filzstifte zum Nachfüllen
Beim Thema Stifte sind Bunt- und Bleistifte aus unlackiertem Holz natürlich die umweltschonendste Alternative. Achte beim Kauf darauf, dass das Holz aus nachhaltiger Produktion stammt. Das FSC-Siegel ist dafür ein guter Anhaltspunkt. Genaues Hinsehen ist jedoch empfehlenswert, da sich das Siegel mitunter auch nur auf die Verpackung der Produkte bezieht. Auch Füller und Kugelschreiber können Sie in der Holz-Variante erwerben. Zwar sind Kullis nur wenig nachhaltig und gehören gerade bei jüngeren Kindern eigentlich nicht ins Mäppchen. Wenn Deine Kinder jedoch nicht auf den Kugelschreiber verzichten wollen, sind Holzkullis mit nachkaufbaren Minen eine sinnvolle Alternative. Sogar Textmarker gibt es mittlerweile aus Holz. Diese haben eine trockene Spitze, stehen der herkömmlichen Feuchtfarbe in ihrer Leuchtkraft aber in nichts nach. Wer die trockenen Textmarker nicht mag, kann auch zu nachfüllbaren Produkten greifen. Das geht übrigens auch bei Filzstiften. Wenn die Farbe leer ist, kann man sie einfach mit herkömmlichem Wasser auffüllen.
Nachhaltige Schulranzen und Federmäppchen
Die Schreibwaren hast Du nun alle beisammen. Was noch fehlt, sind Schulranzen und Federmäppchen. Bei der Wahl des Schulranzens spielen neben der Nachhaltigkeit auch Tragekomfort und Eigengewicht eine große Rolle, schließlich legen viele Schulkinder nicht selten einige Kilometer auf ihrem täglichen Schulweg zurück. Damit das nicht zulasten des Rückens geht, hat eine ergonomische Form oberste Priorität. Schulranzen aus pflanzlich gegerbtem Leder sind strapazierfähiger und langlebiger als Plastikranzen, aber oft auch direkt sehr viel teurer, wenn Sie ein rückenschonendes Modell suchen. Eine echte Alternative bieten Schulranzen, die aus recycelten PET-Flaschen hergestellt wurden. Diese passen sich dem empfindlichen Kinderrücken optimal an, bieten viel Stauraum und sind in allen erdenklichen Farben und Designs erhältlich. Oft lohnt auch ein Blick in Online Verkaufsportale wie Ebay Kleinanzeigen, wo man gut erhaltene Produkte für einen Bruchteil des Neupreises erwerben kann und noch dazu im Sinne des Zero Waste Lebensstils agiert.
Auch Federmäppchen sind in der nachhaltigen Variante verfügbar. Neben dem klassischen Federmäppchen aus Leder sind Mäppchen aus Leinen, Biobaumwolle oder Filz besonders empfehlenswert und noch dazu richtig schick.
Schultüten für den Schulanfang selber basteln
Wir enden, wo unsere ABC-Schützen anfangen: bei ihrem ersten Schultag. Kaum ein anderer Moment ist spannender im Leben eines Kindes als der Schulanfang. Kein Wunder also, dass viele Eltern den stolzen Nachwuchs mit einer prall gefüllten Schultüte überraschen möchten. Mache Deinen Kleinen eine besondere Freude, indem Du die Schultüte selber bastelst. Mit Karton, Geschenkpapier und Krepp geht das ganz einfach und gibt die Möglichkeit, seinen Lieblingen ein ganz persönliches Einzelstück zu kreieren. Wer darauf keine Lust hat, muss dennoch nicht zur Plastik-Schultüte greifen. Schöne plastikfreie Schultüten mit liebevoll gestalteten Motiven kann man auch online oder im Schreibwarenladen kaufen. Vergiss auch nicht, den Inhalt der Schultüte möglichst nachhaltig zu gestalten. Brotdosen aus Edelstahl, vegane Fruchtgummis und Holzspielzeug sind ökologisch wertvoll und trotzdem nicht langweilig. Probiert es am besten einfach einmal aus.
Die Plastikalternative wünscht Dir und Deinen Kindern schöne Restferien und einen guten Schulanfang!