Viele von uns nutzen die Fastenzeit, um über einen bestimmten Zeitraum hinweg bewusst auf etwas zu verzichten, das sonst fester Bestandteil unseres Lebens ist. Von Aschermittwoch bis Ostersonntag heißt es dann wieder für 40 Tage: Adieu Süßigkeiten, Alkohol und Fleisch. Aber wie wäre es, wenn man stattdessen einfach mal auf Plastik verzichtet? Dazu hat der BUND auch in diesem Jahr wieder aufgerufen.
Deutschland: Rekordhalter im Plastikkonsum
Die Bilder von meterhohen Plastikbergen und Meerestieren, die qualvoll an ihren mit Plastikmüll gefüllten Mägen verenden, kennen wir alle. Tatsächlich zählt unser Plastikkonsum zu den derzeit größten Umweltproblemen überhaupt. Deutschland bildet da keine Ausnahme. Rund 37 kg Plastik verbraucht jeder von uns in nur einem Jahr. Damit sind wir trauriger Rekordhalter in Europa. Grund genug, um etwas zu ändern.
Plastikfasten: Jeder kann mitmachen
Der Aufruf vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) kommt da gerade recht. Blogger, Unternehmen, Vereine, aber auch jeder einzelne von uns ist dazu aufgerufen, unter dem Hashtag Plastikfasten eigene Erfahrungen, Tipps und Ideen rund um die Vermeidung von Plastik mit der Community zu teilen. Damit will man die Menschen dazu animieren, bedachter mit ihrem Konsum umzugehen und ihnen vor Augen führen, dass es gar nicht so schwierig ist, auf Plastik zu verzichten. Jeder von uns kann dazu beitragen, den Plastikmüll zu reduzieren. Tatsächlich ist die Kampagne, noch nicht am Ende der Fastenzeit angelangt, ein voller Erfolg: Alleine auf Instagram sind mehrere tausend Beiträge unter #plastikfasten zu finden, in denen sich Interessierte austauschen und gegenseitig Tipps geben, um einem nachhaltigen Lebensstil ein Stückchen näher zu kommen.
5 Tipps, mit denen Sie Plastik reduzieren können
Auch wir haben es uns nicht nehmen lassen, die Kampagne Plastikfasten zu unterstützen und Ihnen 5 Tipps zu verraten, mit denen Sie Ihren Plastikmüll ganz einfach reduzieren können. Sie werden sehen: Plastik zu vermeiden ist einfacher als Sie denken!
Tipp 1: Baumwolltasche statt Plastiktüte
2,5 Milliarden Plastiktüten werden alleine in Deutschland jährlich gebraucht – um direkt nach der Benutzung in den Müll zu wandern. Vermeiden Sie diese unnötige Menge an Plastik, indem Sie zum nächsten Einkauf eine Baumwolltasche mitnehmen. Die ist günstig, nimmt nicht viel Platz weg und kann immer wieder benutzt werden. Einfacher geht’s kaum!
Tipp 2: Mehrweg statt Einweg
Plastikmüll lässt sich spielend leicht reduzieren, indem Sie von Einweg auf Mehrweg umsteigen. Greifen Sie also beim Wasserkauf das nächste Mal zum Wasserkasten anstelle der Plastikflaschen. Auch Milch bekommen Sie mittlerweile in nahezu jedem Supermarkt in der Glasflasche und nicht nur im Tetrapack.
Tipp 3: In Unverpackt-Läden und auf dem Wochenmarkt kaufen
Leider kommt man bei manchen Produkten im Supermarkt nicht um die Plastikverpackung rum. In immer mehr Städten öffnen nun aber spezielle Unverpackt-Läden, in denen Sie auch Reis, Nudeln und sogar Toilettenpapier komplett plastikfrei erhalten. Und auch beim Wochenmarkt können Sie Obst und Gemüse ohne lästige Plastikverpackung erwerben. Das Beste daran: Die Produkte stammen meistens sogar direkt aus der Region!
Tipp 4: Shampoo und Duschgel in fester Form
Gerade im Badezimmer lauern mehr Plastikverpackungen als vielen von uns lieb ist. Dabei ist es auch hier nicht besonders schwer, auf Plastik zu verzichten. Shampoo, Duschgel und Co. gibt es auch in fester Form und somit komplett verpackungsfrei. Das ist besonders praktisch, wenn man auf Reisen nur mit Handgepäck unterwegs ist – spart Platz im Flüssigkeiten-Beutel und natürlich auch Gewicht!
Tipp 5: Kosmetik ohne Mikroplastik
Wir bleiben im Badezimmer. Diesmal geht es aber um Plastik in der Kosmetik. Klingt eklig, finden Sie? Wir auch! Tatsächlich sind in Peelings und anderen Kosmetikprodukten oft kleinste Plastikteilchen enthalten, die mit dem Duschen ins Grundwasser gelangen. Der BUND hat eine Liste mit allen Kosmetikprodukten veröffentlicht, die Mikroplastik enthalten.
Weitere Tipps zum Plastikfasten für Unternehmer und Privatpersonen finden Sie in unserem Ratgeber.
Ende der Fastenzeit – und nun?
Nach 40 Tagen ohne Plastik geht das Management eines plastikfreien Alltags schon viel leichter von der Hand. Man weiß, wo man was einkaufen kann und wie man Plastik dort vermeidet, wo man es auf den ersten Blick nicht vermutet. Das sollte man nutzen, um nach der Fastenzeit nicht wieder in alte Muster zurückzufallen. Ein Leben ganz ohne Plastik können wir nicht führen und das wäre auch überhaupt nicht sinnvoll. Aber Plastik reduzieren und bewusster damit umgehen sollte ein Ziel für uns alle sein – unserer Umwelt zuliebe.