Januar bis März – Start ins neue Jahr mit einem neuen CO₂-Preis
Der Januar beginnt vielversprechend: Im ersten Monat des neuen Jahres tritt das aktualisierte Verpackungsgesetz an den Start. Neu dabei: Pfandpflicht für alle Kunststoffflaschen und Getränkedosen – auch Einweg. Außerdem: Plastiktüten ade. Nur noch leichte Obstbeutel dürfen fortan im Supermarkt zum Abpacken und Wiegen von Obst und Gemüse verwendet werden. Erhöht werden zudem die Recyclingquoten für Verpackungsabfälle und der CO₂-Preis im nationalen Emissionshandel. Brennstoffe wie Gas, Benzin oder Heizöl werden der Umwelt zuliebe teurer. Im Februar ruft der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) erneut zum Handeln auf. Nach der Devise „Die Zeit zu handeln ist jetzt“ fordert der Weltklimarat einen weltweiten Strukturwandel in allen Bereichen. Im März folgt der Protest aus der breiten Masse. Fridays For Future organisiert einen globalen Klimastreik: Allein in Deutschland demonstrieren mehr als 200.000 Menschen unter dem Motto #PeopleNotProfit. Die Forderung u. a.: Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis zum Jahr 2035.
April bis Juni – nicht nur das Klima nimmt Fahrt auf
Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck will die Energiewende in Deutschland vorantreiben. Sein Osterpaket umfasst neue Maßnahmen und die Verschärfung von Gesetzen, wie beispielsweise dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Da es von nationalem Interesse ist, sollen Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien beschleunigt und erleichtert werden. Darüber hinaus soll der Stromverbrauchsanteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf 80 Prozent angehoben werden.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert im Juni für die nächsten Jahre bis 2028 einen Anstieg der Durchschnittstemperatur um 0,5 bis 1 Grad höher als in den vorherigen 20 Jahren. Zudem sollen Niederschläge zurückgehen. Und: Mithilfe von Subventionen wird das 9-Euro-Ticket im ÖPNV eingeführt. Von Juni bis August dürfen alle Menschen in Deutschland die öffentlichen Verkehrsmittel für neun Euro pro Monat nutzen.
Juli bis September – 9-Euro-Ticket-Erfolg und Klimastreik
Mitte des Jahres 2022 wird die EU-Taxonomie für Atomkraft und Gas von vielen Klimaschützern kritisiert. Mit der Einordnung von Atomkraft und Gas als klimafreundlich sollen wirtschaftliche Investitionen erleichtert und die europäische Wirtschaft angekurbelt werden. Für Deutschland bleibt Gas eine Brückentechnologie im Übergang zu den erneuerbaren Energien.
Hingegen begrüßen Klimaschützer und Politiker den Beschluss des Osterpakets vom Deutschen Bundestag. Die EEG-Umlage wird zugunsten des „Energie- und Klimafonds“ (EKF) ab dem 1. Juli 2022 gekippt. Damit unterliegt die Finanzierung der erneuerbaren Energien in erster Linie dem Bundeshaushalt. CO₂ einsparen – ein voller Erfolg.
Außerdem: Im September ruft Fridays For Future zu einem weiteren globalen Klimastreik auf. Allein in Deutschland gehen auf 250 Demonstrationen Hunderttausende auf die
Straßen.
Oktober bis Dezember – Herbstbeginn mit Rekordtemperaturen
Der Oktober 2022 beschert Europa einen traurigen Wärmerekord. Seit dem Beginn der Temperaturaufzeichnungen wurde kein wärmerer Oktober gemessen. Die Durchschnittstemperatur ist im Vergleich zu den Vorjahren um zwei Grad höher.
Die Weltklimakonferenz COP 27 findet im November 2022 in Ägypten statt. Trotz der betonten Dringlichkeit in Fragen des Klimaschutzes, können sich die Regierungs- und Parteichefs auf keine einheitlichen Maßnahmen einigen. Als positiv gewertet wird hingegen die Verabschiedung eines Fonds zur Kompensation von Schäden und Verlusten für die durch die Klimakrise am stärksten betroffenen Nationen und Länder.
Im Gegensatz zur Weltklimakonferenz im November punktet die 15. Weltnaturkonferenz im Dezember. Zum Jahresende beschließen die Vereinten Nationen in Montreal, das Aussterben vieler Arten bis 2030 zu stoppen und umzukehren. Diese Maßnahmen beziehen sich auf Land- und Meeresflächen. Bis 2030 sollen zudem 30 Prozent der Flächen unter Artenschutz gestellt werden.
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