Wenn du eine Klimaanlage nutzt und diese nicht über eine eigene PV-Anlage betreibst, lebst du alles andere als nachhaltig. Die kühlenden Systeme haben einen hohen Energiebedarf und lassen bei häufigem Betrieb die Stromkosten deutlich ansteigen. Um Temperaturen im Wohnraum niedrig zu halten oder zu senken, gibt es einige umweltfreundliche Methoden. Beim Einsatz von Technik empfiehlt sich, nicht alle Räumlichkeiten gleichzeitig zu kühlen.
Hitze nicht reinlassen und Sonnenlicht abschirmen
Damit sich im Innenraum keine Hitze entwickelt, solltest du Fenster sowie Balkon- und Terrassentüren an heißen Tagen geschlossen lassen und in der Nacht lüften. Sind Temperaturen nach Sonnenuntergang niedriger, sorgt die natürliche Belüftung nicht für Schweißausbrüche. Zudem ist eine Fensterbeschattung ratsam. Reflektierende Sonnenschutzfolien, dunkle Vorhänge und lichtundurchlässige Jalousien reduzieren die Sonneneinstrahlung und verhindern eine Überhitzung von Räumen. Auf Terrassen und Balkonen gewähren Sonnensegel und Markisen aus recycelten und nachhaltigen Materialien eine umweltfreundliche Beschattung.
Bei der Renovierung oder dem Neubau von Gebäuden können wärmeregulierende und isolierende Baumaterialien zum Einsatz kommen. Derartige Werkstoffe helfen, die Wärmeaufnahme zu verringern und Raumtemperaturen angenehm zu halten. Für Fassaden und Dächer sind spezielle Farben erhältlich, die mit Wärmereflexionspigmenten versehen sind. Damit lässt sich Wärme abschirmen und die Hitzeabsorption reduzieren. Gut abgedichtete Fenster und Türen senken den Kühlbedarf ebenfalls.
Begrünung vor dem Fenster und auf dem Dach
Das Begrünen von Balkonen und Terrassen ist eine umweltfreundliche Möglichkeit, um Schatten zu spenden und erträgliche Temperaturen im Innenraum zu gewähren. Durch das Anbringen von Pflanzen auf dem Dach kannst du die Wärmeabsorption des Gebäudes reduzieren und einen ökologischen Nutzen bieten. Plastikfrei und ohne Rohstoffverschwendung oder Entsorgungsprobleme können Mieter und Eigentümer eine natürliche Klimaanlage schaffen.
Je nach Größenordnung ist sogar die Erzeugung eines eigenen Mikroklimas mit Kühlungseffekt möglich. Hauswände lassen sich mit vertikalen Gartenstrukturen ausstatten. Es gibt verschiedene Systeme, die du nutzen kannst, um eine grüne Wand zu schaffen. Vertikale Gärten bringen nicht nur Schatten. Mit verschiedenen Gräsern, Kräutern und Co. lässt sich eine attraktive Optik für die Fassade erzielen. Insektenfreundliche Gewächse liefern zur Blütezeit wichtige Nahrung und farbliche Akzente.
Weinreben, Passionsblumen und Kletterhortensien ranken an jeder Fassade und sind natürliche Schattenspender. Bambus ist eine schnell wachsende Pflanze, die als Sicht- und Sonnenschutz verwendet und in Kübeln gehalten werden kann. Gewächse mit großen Blättern wie Bananenstauden können auf Terrassen und Balkonen ebenfalls Schattenplätze.
Eine Bewässerung ist bei der Begrünung sicherzustellen. Die Pflanzen müssen vor allem während trockener Hitzeperioden ausreichend bewässert werden. Gegebenenfalls ist auf automatische, energiesparsame Bewässerungssysteme zurückzugreifen, die den Wasserbedarf decken. Online gibt es eine Auswahl mit Pflanzen, die nicht viel von der kostbaren Ressource benötigen. Ein Schutz vor Wind für das Grünzeug ist sinnvoll. Wind verstärkt die Verdunstung und kann die Abkühlungseffekte der Bepflanzung beeinflussen. Größere Gewächse mit dichtem Laubwerk lassen sich als wirksame Schutzwand einsetzen.
Mit evaporativen Kühlsystemen und Erdwärmepumpen kühlen
Evaporative Kühlsysteme werden durch das vermehrte Auftreten von Hitzewellen interessanter. Sie nutzen den physikalischen Prozess der Verdunstung von Wasser, um die Umgebungsluft abzukühlen. Die Systeme sind bei trockenen und heißen Gegebenheiten besonders effektiv. Das grundlegende Prinzip eines evaporativen Kühlsystems besteht darin, dass das Wasser durch Trockenheit und eine hohe Temperatur verstärkt verdunstet. Dabei wird Wärme aus der umgebenden Luft entzogen, was zu einer Kühlung führt. Die Systeme verbrauchen weniger Energie als herkömmliche Klimaanlagen, da sie keine Kältemittel oder Kompressoren benötigen und generieren auf diese Weise einen geringeren CO2-Ausstoß. Für den Betrieb ist normales Leitungswasser geeignet. Durch den Einsatz der Kühlgeräte wird ein weiterer Effekt erzielt. Die Systeme filtern und befeuchten die Luft, während sie sie kühlen.
Erdwärmepumpen können nicht nur im Winter heizen. Mit dem System lassen sich Räume im Sommer auch kühlen. Die moderne Wärmeaustauschanlage gewährleistet das gesamte Jahr über behagliche Temperaturen. Die Systeme nutzen die konstante Temperatur des Bodens oder das Grundwasser als Kühlmittel, um die Zimmertemperatur zu senken. Sie sind energieeffizienter als klassische Klimaanlagen, da sie keine externe Quelle benötigen und können Raumtemperaturen um ein paar Grad reduzieren.
Wenn Klimaanlage, dann nachhaltig betrieben
Mit solarbetriebenen Klimaanlagen, die über die heimische PV-Anlage mit Energie versorgt werden, lässt sich eine nachhaltige Raumkühlung schaffen. Bei dieser Methode nutzen die Geräte das Sonnenlicht als erneuerbare Energiequelle und bewirken keinen erhöhten CO2-Ausstoß. Die Installation von Solarpanels macht den Betrieb umweltfreundlich und reduziert deinen ökologischen Fußabdruck. Informationen zu den Kosten einer PV-Anlage für die eigene Terrasse und den Balkon gibt es hier.
Kommt die Investition in ein Balkonkraftwerk nicht infrage, sind für den Kauf und die Nutzung einer Klimaanlage einige Aspekte zu beachten. Du solltest vor dem Erwerb sicherstellen, dass das Modell für den zu kühlenden Raum angemessen dimensioniert ist und ein energieeffizientes Produkt wählen. Die Temperatur des Thermostats ist auf einen angenehmen, aber nicht zu niedrigen Wert einzustellen. Jeder Grad Celsius Unterschied erhöht den Energieverbrauch merklich. Die empfohlene Temperatur liegt bei 24 Grad Celsius. Um den Energiebedarf so gering wie möglich zu halten, sollten nur bestimmte Räume und nicht die ganze Wohnung gekühlt werden. Das Schlafzimmer lässt sich kurz vor der Nachtruhe auf Wohlfühltemperatur bringen.
Wer tagsüber nicht daheim ist und nach Feierabend direkt in ein gekühltes Zuhause genießen möchte, sollte Zeitschaltuhren für Klimaanlagen verwenden. Damit lässt sich das System einschalten, wenn es benötigt wird, und Energieverschwendung vermeiden. Um eine effiziente Leistungsfähigkeit der Anlage zu gewähren, sind regelmäßig Reinigungen und durchzuführen. Ein verstaubtes oder verschmutztes Gerät verbraucht mehr Energie und kann die Luftqualität beeinträchtigen. Darüber hinaus solltest du auf eine gute Raumisolierung achten. Nicht dichte Fenster und Türen erhöhen den Wärmeeintrag von außen und damit den Energiebedarf zur Absenkung der Temperatur.