Wofür wird Bagasse genutzt

Wie gehören Zuckerrohr und Bagasse zusammen?

Wie auf dem Bild zu erkennen, ist Zuckerrohr eine schilfähnliche Pflanze. Sie stammt ursprünglich aus Südostasien und erinnert mit den Verdickungen am Stängel ein wenig an Bambus. Anders als beim Bambus, steckt in diesen kleinen Knoten beim Zuckerrohr jedoch etwas, was die Pflanze zu einem begehrten Gut macht. Die Rede ist von Zucker.

Zuckerrohr wächst schnell und über viele Jahre immer wieder nach
Zuckerrohr wächst schnell und über viele Jahre immer wieder nach

Die Rohre werden etwa vier Meter hoch. Schneidet man sie ab, wachsen sie innerhalb weniger Monate nach – bis zu 20 Jahre lang. Dann muss die Pflanze ersetzt werden. Ihr schnelles Wachstum und ihr relativ unkomplizierter Anbau, machen die Kultivierung von Zuckkerrohr lukrativ.

Geerntet werden die Rohre heute nicht mehr auf traditionelle Art und Weise mit Macheten, sondern mit großen Maschinen. Nach der Ernte werden die Blätter entfernt und die Stängel zermahlen und ausgepresst. Aus dem Saft wird später der Zucker auskristallisiert.

Die faserigen Rückstände der Rohre, die nach dem Auspressen zurückbleiben, nennt man Bagasse.

Wofür wird Bagasse genutzt?

In den fasrigen Rückständen stecken wertvolle Nährstoffe für den Boden
In den fasrigen Rückständen stecken wertvolle Nährstoffe für den Boden

Bagasse wird gern als Abfallprodukt der Zuckerrohrproduktion bezeichnet. Das ist aber nur teilweise richtig. Überschüssige Bagasse wird in der Tat häufig einfach verbrannt. Bagasse ist aber auch Bestandteil des natürlichen Anbaukreislaufs. Bringt man die faserigen Rückstände des Zuckerrohrs wieder auf dem Feld aus, kann der Boden wertvolle Nährstoffe daraus ziehen. Zudem gibt es Bestrebungen Bagasse durch das Verbrennen auch energetisch zu nutzen.

Dem gegenüber steht der Trend, aus Bagasse Einwegprodukte herzustellen, die Plastik in einigen Bereichen ersetzen könnten.

Bagasse statt Plastik

Anders als beispielsweise der Plastikersatzstoff PLA ist Bagasse ein rein biobasiertes Material, das vollständig kompostierbar ist und dabei sogar Nährstoffe in den Boden einbringt. Bagasse ist wasserundurchlässig, hitze- und kältebeständig. Seine Beschaffenheit erinnert jedoch eher an die von Pappe, als an Plastik. Deshalb eignet sich Bagasse bisher vor allen Dingen für folgende Produkte aus dem Einwegsortiment:

  • Verpackungsschalen für Obst und Gemüse
  • Einmalgeschirr (Becher, Teller, Schüsseln)

Für Besteck eignet sich Bagasse weniger. Hier ist Pappelholz eine relativ nachhaltige Variante. Produkte aus Bagasse sind vor allem für den Take-Away-Bereich oder Großveranstaltungen geeignet.

Wichtig ist allerdings die korrekte Entsorgung, da der Vorteil der Abbaubarkeit sonst verloren geht.

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