Schon gewusst? Wir nehmen pro Woche Mikroplastik in der Menge von etwa zwei Eislöffeln in unseren Körper auf – ganz schön viel, oder? Das Ganze ist für uns Menschen leider unumgänglich, da wir die Partikel täglich über Lebensmittel und Trinkwasser zu uns nehmen. Das seit Juli 2021 in Kraft getretene Einwegplastikverbot soll den Plastikmüll und die daraus folgenden Umwelt- und Gesundheitsgefahren verringern. Julia Piechotta und Amelie Vermeer vom Startup Spoontainable sagen Einwegplastik den Kampf an und bieten mit essbarem Besteck eine nachhaltige Alternative.
Essbare Plastikalternative: Die Mission
Mehr als 360 Millionen Plastikeislöffel landen jedes Jahr nach nur einmaligem Gebrauch in den deutschen Mülleimern. Das Team von Spoontainable beweist mit dem essbaren Eislöffel, wie einfach es sein kann, Nachhaltigkeit im Alltag umzusetzen. Denn: Schon beim Eis essen können sich alle gegen Plastik, Holz oder Papier entscheiden und zur nachhaltigen Besteckalternative greifen. Darüber hinaus möchte das Unternehmen dem Hungerleiden ein Ende setzen und gegen die Lebensmittelverschwendung angehen. Durch Upcycling von scheinbar nutzlosen Rohstoffen konnten bisher mehr als sieben Tonnen Kakaoschalen und Haferfasern wiederverwendet werden.
Aus Alt mach Neu
Für die essbaren Löffel und Kaffeerührstäbchen von Spoontainable werden organische Reststoffe genutzt, die in der Lebensmittelindustrie keine Verwendung mehr finden. So werden Schalen der Kakaobohne, die normalerweise als Abfall behandelt werden, in die knusprigen Besteckalternativen umgewandelt. Die Zweite, etwas neutralere Geschmacksrichtung der Plastikalternativen, besteht aus Haferfasern aus Haferspelzen, die bei der Verarbeitung von Mehl als Nebenprodukt anfallen. Diese Verwendung von Reststoffen vermeidet eine große Menge an Lebensmittelverschwendung und bietet den Konsumierenden außerdem nach dem Genuss vom Eis oder Dessert einen leckeren Snack mit wichtigen Ballaststoffen. Somit verfolgt Spoontainable das klare Motto: Don’t Waste It – Taste It!
Team Schoko oder Hafer?
Die Spoonies sind mittlerweile in zwei verschiedenen Geschmacksrichtungen, als auch Größen erhältlich. Der Allrounder Spoonie classic passt einfach zu allem – ob Erdbeereis, Sorbet oder sogar herzhaftem Snack – gebacken aus Haferfasern bildet er die neutralere Version der essbaren Löffel. Der Spoonie choc aus Kakaofasern ist sogar glutenfrei und eignet sich besonders für alle Schokoladen-Liebhaber:innen. Mit der größeren Version des Spoonies lassen sich sogar Salate, Bowls oder Frozen Yoghurt löffeln. Aber die Spoonies können sogar noch mehr: Sie sind vegan und klimaneutral!
Nachhaltig rühren
Ob Cappuccino, Kakao oder Iced Latte – deinen Kaffee to go musst du jetzt nicht mehr mit einem Kunststoff- oder Holzstäbchen verrühren und nach nur einmaliger Verwendung entsorgen. Das essbare Kaffeerührstäbchen Twirly versüßt dir dein Heißgetränk und bietet dir nach dem Rühren noch einen leckeren, schokoladigen Snack. Es besteht ebenfalls aus geretteten Kakaoschalen, ist vegan und glutenfrei: So kannst du deinen Kaffee to go nachhaltig genießen.
Der Spoonie im Vergleich
Um Plastik zu vermeiden haben sich mittlerweile einige Alternativen etabliert. Die essbaren Produkte von Spoontainable heben sich aber von diesen vermeintlich nachhaltigen Alternativen ab. Im Vergleich zu Rohstoffen wie Bambus oder Holz, die meist lange Lieferwege haben, bezieht das Startup Spoontainable die Abfallstoffe aus der Lebensmittelindustrie in Europa. Da Abfallstoffe für die Produktion verwendet werden, müssen keine zusätzlichen Rohstoffe angebaut werden. Somit bleiben wichtige Lebensräume für Tiere oder Pflanzen bestehen. Außerdem werden die Spoonies und Twirlys in Deutschland klimaneutral produziert. Die Produkte können im Biomüll entsorgt werden, sollten sie ausnahmsweise mal nicht vernascht werden. Entgegen der Alternative aus dem Bioplastik PLA sind sie also zu 100% biologisch abbaubar und beinhalten keine Zusatzstoffe. Die Zersetzung der Spoonies oder Twirlys dauert sogar nur zwischen zwei bis vier Wochen – Besteck aus Holz benötigt dafür bis zu zehn Jahre!
Unser Fazit: Die wirklich nachhaltigste Alternative
Das essbare Besteck von Spoontainable ist die aktuell nachhaltigste Alternative! Denn das Startup löst gleich zwei Probleme gleichzeitig: Durch die Verwendung von organischen Reststoffen wie Schalenresten aus der Kakaobohne oder Getreide, gehen die beiden Gründerinnen mit ihrem Team gegen industriellen Food Waste und die unnötige Plastikverschmutzung vor. Somit macht das Startup die Welt Löffel für Löffel ein wenig nachhaltiger!
