Plastik im Alltag

20. Januar 2022 | Nachhaltig im Alltag

Plastik begegnet uns im Alltag leider viel zu häufig, dabei sind die negativen Auswirkungen von Plastik auf die Umwelt längt klar. Immer mehr wollen daher ihren Plastikkonsum minimieren und so ihren Teil zum Umweltschutz beitragen. Obst und Gemüse nur noch unverpackt kaufen, eigene Einkaufsbeutel mitnehmen, Takeaway in Pfandboxen bestellen – all das sind Möglichkeiten, im Alltag auf Plastik zu verzichten. Aber was, wenn wir gar nicht wissen, in welchen Produkten überall Plastik ist? Das kommt leider öfter vor, als man denkt. Wir haben daher die häufigsten Produkte und Alltagsgegenstände herausgesucht, in denen sich überraschenderweise Plastik versteckt.

Plastik in Lebensmitteln – Kaugummi, Tee und Co.

Die meisten Kaugummis werden auf Erdöl-Basis hergestellt.

Kaugummi aus Plastik

Der Name verrät es eigentlich schon und trotzdem ist es überraschend: Die meisten Kaugummis enthalten Plastik. Genau genommen ist es gerade der Kunststoff, der den Kaugummi zum Kaugummi macht. Früher war der Kaugummi tatsächlich noch ein Naturprodukt, hergestellt aus Chicle-Gummi. Heute basiert er meist auf Erdöl und das ist gleich mehrfach problematisch: Nicht nur gehört Erdöl zu den begrenzten Ressourcen und sollte sparsam verbraucht werden, es birgt auch viele Risiken für Mensch und Umwelt im Abbau. Und selbst wenn der Kaugummi nach kurzem Genuss wieder ausgespuckt wird, sorgt er noch für Probleme, denn er ist nicht biologisch abbaubar. Ein Kaugummi braucht also noch mehrere Jahre, bis er zersetzt ist und stellt bis dahin noch eine Gefahr für die Tierwelt dar, die ihn mit Nahrung verwechseln könnten.

Aber Kaugummis müssen deshalb nicht pauschal verbannt werden, immerhin können sie auch nützlich für die Zahnpflege sein und sind manchmal auch einfach praktisch. Stattdessen sollte man lieber auf Kaugummis ohne Kunststoff zurückgreifen. Die Auswahl an plastikfreien Kaugummis wächst täglich und es wird immer leichter, mit dieser Plastikalternative der Welt etwas Gutes zu tun.

Mikroplastik im Tee

Durch Kleber oder Teebeutel kann auch im Tee Plastik sein.

Auch in Tee findet man immer wieder Mikroplastik. Der löst sich vor allem beim Aufbrühen aus den Teebeuteln. Bis zu 16 Mikrogramm Tee fand man so in einer einzigen Tasse Tee. Schuld daran sind vor allem die Teebeutel aus Kunststoff. Aber auch in den Papierbeuteln, die in Deutschland häufiger verwendet werden, können sich Kunststoffanteile und Klebemittel befinden. Daher am besten zur umweltfreundlichen und plastikfreien Alternative greifen: Loser Tee. Den kann man sich komplett ohne Plastikverpackung im Unverpackt– oder Tee-Laden abfüllen lassen und Zuhause nach Belieben dosieren. So schützt man sich nicht nur selbst vor Mikroplastik, sondern auch die Umwelt vor unnötigem Verpackungsmüll. Zusätzlich ist loser Tee in der Regel auch hochwertiger und hat einen besseren Geschmack – eine Win-Win-Situation also.

Plastik in Kosmetika

In vielen Kosmetika steckt Mikroplastik und Flüssigkunststoff.

Peeling-Effekt durch Mikroplastik

Obwohl wir mittlerweile einen Überblick über die Auswirkungen von Mikroplastik haben, landet es noch immer häufig in unserer Kosmetik, vor allem in Peelings. Dort dienen die kleinen Plastikteilchen als eine Art “Schleifpapier”, um die Haut gründlich zu reinigen und geschmeidig zu machen. Aber nach der Dusche verschwinden sie im Abwasser und sind dort oft nur schwer wieder herauszufiltern. Aber auch hier gibt es Alternativen wie zum Beispiel Naturkosmetik-Peelings ohne Plastikzusatz. Und komplett plastikfrei geht auch: Mit selbst gemachten Peelings! Kaffeesatz zum Beispiel eignet sich gut und ist vollkommen biologisch abbaubar. Und ganz nebenbei sogar noch günstiger und ein super Weg wertvolle Ressourcen wie Kaffee möglichst ausgiebig zu nutzen!

Übrigens: Auch in Zahnpasta war lange Mikroplastik enthalten, um das Putzergebnis zu verbessern. Allerdings sind seit 2014 alle Zahnpasten ohne Mikroplastik!

Glitzer: Schimmerndes Plastik

Wer einmal mit Glitzer zu tun hatte, weiß: Den wird man so schnell nicht mehr los. Und genau das ist das Problem! Denn Glitzer ist nicht anderes als winziges Plastik, das zwar schön aussieht, aber eine Belastung für die Umwelt darstellt. Ob als Make-Up mit leichtem Schimmer oder als Eye-Catcher im Abendkleid: Der Glitzer löst sich nach und nach und landet dann in der Umwelt. Von dort aus wiederum findet er schließlich seinen Weg in den Organismus von Mensch und Tier.

Mittlerweile gibt es auch biologisch abbaubaren Glitzer. Der besteht in der Regel aus Zellulosefasern und ist dadurch kompostierbar. Definitiv also eine Alternative zum umweltschädlichen Glitzer aus Plastik!

Putzmittel und Alltagsgegenstände mit Plastik

Auch der Küchenschwamm besteht aus Kunststoff – und ist damit eine Umweltbelastung.

Küchenschwämme und Putzlappen aus Plastik

Schwämme und Putzlappen sind in den meisten Fällen ein Wegwerfprodukt. Natürlich möchte man den dreckigen Küchenschwamm nach einiger Zeit nicht mehr nutzen, um damit Geschirr zu spülen. Allerdings sind die Putzmittel in der Regel aus Kunststoffen gefertigt, um besonders viel Saugkraft zu haben und möglichst langlebig zu sein. Damit sorgen wir mit jedem weggeworfenen Schwamm und Putzlappen also für etwas mehr Plastikmüll, der Jahre braucht, bis er abgebaut ist.

Dabei ist die Alternative so naheliegend: Naturschwämme. Die sind nämlich ganz natürlich und daher sowohl in der Produktion, als auch in der Entsorgung die bessere Alternative zu Putzmitteln aus Plastik. Und auch Putzlappen kann man ganz einfach und sogar günstig durch plastikfreie Alternativen ersetzen, indem man sie einfach als Upcycling-Projekt selbst macht. Dafür zum Beispiel alte Handtücher oder Kleidung zerschneiden und nach der Nutzung einfach mit in die Wäsche geben. So verringert man nicht nur seinen Plastikmüll, sondern verschafft alten Textilien sogar noch ein zweites Leben.

Wenn sich die Kunststoffbeschichtung aus der Pfanne löst, kann sie zur Gefahr für die Gesundheit werden.

Pfannen mit Kunststoffbeschichtung

Beschichtete Pfannen findet man in fast jedem Haushalt: Sie sorgen nicht nur für tolle Ergebnisse beim Kochen, sondern auch für ein angenehmeres Spülerlebnis danach. Verantwortlich dafür ist die Beschichtung. Sie sorgt dafür, dass das Essen nicht in der Pfanne kleben bleibt oder anbrennt. Aber: Sie besteht aus Kunststoff. Damit wird die Beschichtung nicht nur für die Umwelt zum Problem, wenn die Pfanne einmal entsorgt werden soll, sondern auch für unsere Gesundheit. Denn meist ist es nur eine Frage der Zeit, wann sich die Beschichtung löst und im Essen landet – und damit auch in uns. Immer wieder hört man auch von Beschichtungen, die bei hoher Hitze Schadstoffe an das Essen abgeben. Beides Risiken, die man sich und seinem Körper nicht zutrauen möchte.

Besser als beschichtete Pfannen sind Gusseisenpfannen. Mit der richtigen Pflege haben sie denselben Antihaft-Effekt wie beschichtete Pfannen, sind aber die wesentlich nachhaltigere und gesündere Option. Tatsächlich verleiht die Pfanne den Gerichten sogar noch ein besonderes Aroma und gibt wertvolles Eisen an das Essen ab. Und wer in gute Qualität investiert, hat ein Leben lang was von einer Gusseisenpfanne.

Plastik versteckt sich überall im Alltag

Es zeigt sich, dass Plastik sich in viel mehr versteckt, als nur in Verpackungen. Nicht nur, weil es eine Umweltbelastung ist, sondern auch, weil es eine Gefahr für unsere Gesundheit darstellen kann, sollten wir darum einen bewussteren Umgang mit Plastik anstreben und es vermeiden, wo es möglich ist. Vor allem dann, wenn es bereits plastikfreie Alternativen gibt, die oft sogar günstiger und natürlicher sind.

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