Nachhaltig Campen: Tipps und Alternativen

27. Januar 2022 | Nachhaltig im Alltag

Nur das Nötigste nutzen – das ist ein Grundprinzip der Zero Waste Bewegung. Denn wer nur ein Minimum besitzt, weiß das dafür umso mehr zu schätzen, geht damit sorgsamer um und nutzt seine Habseligkeiten so intensiv wie möglich. Eine Einstellung, die auch beim Camping entscheidend ist. Wenn der Platz begrenzt ist, muss man sich eben auch auf das Wichtigste beschränken und das, was man hat, möglichst effektiv nutzen. Gleichzeitig sind aber vor allem im Camping-Bereich Plastikprodukte sehr beliebt: Sie sind leicht, aber trotzdem robust und Einweg-Produkte erleichtern sogar den Camping-Alltag. Wie kann man also auch nachhaltig campen und auch im Urlaub etwas für die Umwelt tun?

Nachhaltig Campen: Die Problemstellen

Camping ist für viele ein Abenteuer: Man ist immer unterwegs, kann sich nirgendwo wirklich einrichten und muss manchmal auch einfach improvisieren. Alles, was man benötigt, muss man auch selber transportieren – sei es im Wanderrucksack oder im Camper. Darum kommt es bei der passenden Camping-Ausrüstung sehr auf das Gewicht und die Funktionalität an. Einweggeschirr ist da oft verlockend, da man es nicht spülen muss und das Gepäck so immer leichter wird. Nachhaltig sind solche Einwegprodukte aber nicht.

Und auch Elektrizität ist ein wichtiges Thema: Unterwegs gibt es eben nicht immer eine Steckdose– woher kommt also der Strom und wie kann man im Notfall auch ohne Strom zurecht kommen? Batterien zur einmaligen Nutzung kommen nicht in Frage, da die in der Entsorgung eine zu große Umweltbelastung darstellen und schon in der Fertigung viele wertvolle Ressourcen verbrauchen. Und was macht man mit dem Müll, den man nicht vermeiden kann? Wie kann möglichst alles vollständig recycelt werden, auch in Ländern ohne Recyclingsystem? All das sind Probleme, denen man sich beim Campen stellen muss. Die gute Nachricht ist: Nachhaltiges Campen ist möglich, wenn man richtig plant! Wir haben daher die besten Tipps und Alternativen für Dich zusammengestellt:

Nachhaltiges Zubehör für die Camping-Küche

Eine gute Küchenausrüstung ist das A und O beim Campen. Egal, ob du im Bus kochst oder unter freiem Himmel aus dem Zelt heraus – einige Must-Haves solltest Du immer dabei haben:

Trinkflasche ohne Plastik

Wenn eine wiederverwendbare Trinkflasche nicht sowieso schon zu deinen ständigen Begleitern zählt, dann wird sie es spätestens jetzt. Die Flasche kannst Du unterwegs einfach immer wieder auffüllen. Verschiedene grüne Apps und Webseiten zeigen Dir, wo in Deiner Nähe die nächste Auffüllstation für Trinkwasser ist. Das erspart viel Müll und Gänge zum Pfandautomaten. Weniger Gepäck hast Du damit auch: Statt Wasserflaschen für den gesamten Trip brauchst Du nur eine einzige Flasche. Für heiße Getränke bietet sich außerdem ein Thermobecher oder eine Thermoflasche an. Der hält Dich an kalten Tagen warm ohne dass Du ständig den Campingkocher nutzen musst.

Nachhaltiges Campinggeschirr

Campinggeschirr aus Metall ist leicht und robust – und damit für jede Lage unterwegs geeignet.
Campinggeschirr aus Metall ist leicht und robust – und damit für jede Lage unterwegs geeignet.

Gutes Campinggeschirr muss robust sein, damit es auch mal einen Sturz oder einen holprigen Transport übersteht. Aber es muss auch leicht und pflegeleicht sein, um den Alltag unterwegs nicht zu erschweren. Wem es vor allem darum geht, plastikfrei unterwegs zu sein und keine neuen Anschaffungen machen zu müssen, der kann natürlich einfach Porzellan-Geschirr von Zuhause mitnehmen. Auf die Dauer wird das aber zu schwer und geht außerdem schnell kaputt.

Alternativen zum herkömmlichen Plastikgeschirr ist Geschirr aus Holz. Das ist leicht und aus umweltfreundlichem Material, allerdings muss es regelmäßig gepflegt werden, um haltbar zu sein. Wer nach etwas Pflegeleichtem sucht, sollte sich Metall- oder Emaillegeschirr zulegen. Das ist lange haltbar und pflegeleicht. Außerdem ist es leicht und trägt bei einem Sturz höchstens eine Delle davon. Weitere Alternativen zu Plastikgeschirr findest Du hier.

Vorräte abfüllen

Unterwegs ist es oft schwierig unverpackt einzukaufen, vor allem wenn es schnell gehen soll. Viel einfacher ist es aber ohnehin, wenn Du einige Basics, die Du immer brauchst, einfach schon vorab von Deinen Vorräten zuhause abfüllst. Dazu gehören zum Beispiel Spül- und Waschmittel, aber auch Lebensmittelvorräte wie Reis oder Müsli. Für kurze Trips kann es auch helfen, wenn Du Dir vorher bereits überlegst, was Du wann essen möchtest und eventuell sogar einige Gerichte vorbereitest. So kannst Du selbst über die Verpackung entscheiden und musst vor Ort nicht auf in Plastik verpackte oder ungesündere Produkte zurückgreifen.

Mit Ökostrom nachhaltig Campen

Ökostrom beim Campen nutzen
Ökostrom beim Campen nutzen

Ob zum Kühlen der Lebensmittel, zum Kochen oder einfach nur, um am Abend mal das Handy aufzuladen – auf Strom wollen die meisten auch beim Camping nicht verzichten. Aber wie kommt man unterwegs an grünen Strom? Und wie kann man vielleicht auch mal ganz ohne Strom auskommen?

Sparsam sein

Sowohl Zuhause, als auch unterwegs gilt: Sparsam sein. Strom ist wertvoll und sollte nicht verschwendet werden. Versuch also so effektiv wie möglich damit umzugehen, indem Du zum Beispiel die Restwärme der Herdplatte nutzt, um darauf Tee warm zu halten oder mehrere Portionen gleichzeitig kochst.

Solar beim Camping

Praktisch ist es, wenn Du unterwegs Solarenergie nutzen kannst. Solarenergie ist nicht nur überall, wo Du bist, sondern auch kostenlos und umweltfreundlich. So sparst Du nicht nur Geld, sondern bleibst auch flexibel. Für Strom kannst Du zum Beispiel ein mobiles Solarpanel nutzen, dass Du entweder vor Ort aufbaust oder dauerhaft auf Deinem Camper platzierst. Den Solarstrom kannst Du in eine Batterie einspeisen und dann auch an weniger sonnigen Tagen darauf zurückgreifen.

Es gibt auch Kaffeekocher oder kleine Solarkocher, die nur mit Sonnenenergie funktionieren. Sie bündeln das Sonnenlicht mit Spiegeln und erhitzen dadurch den Inhalt. Auch so kannst Du unterwegs ganz ohne Strom eine Kleinigkeit kochen.

Mülltrennung beim Camping

Auch im Camping-Urlaub sollte man auf Mülltrennung achten.

Trotz aller Bemühungen: Auch unterwegs wird mal Müll anfallen. Und das ist okay. Die Frage ist aber, wo der Müll dann hin kann und wie man ihn unterwegs möglichst umweltfreundlich entsorgt. Auch wenn der Platz unterwegs sehr wertvoll ist, lohnt sich die Anschaffung eines schließbaren Mülleimers. Da der Camper unterwegs Küche, Wohnzimmer und Schlafplatz zugleich ist, möchte man nicht ständig auf den Abfälle des Tages blicken, geschweige denn sie riechen.

Auch beim Camping solltest Du wenn möglich auf Mülltrennung achten. Alte Pappe und Papier kannst Du vielleicht sogar noch für das nächste Lagerfeuer nutzen, dann stören sie Dich nicht mehr im Camper und Du musst keine Anzünder verwenden. Für das ein oder andere Teil findet sich unterwegs vielleicht sogar noch eine gute Upcycling-Idee.

Fazit: Nachhaltig Campen kann so einfach sein

Letzten Endes gelten für das Nachhaltige Leben unterwegs dieselben Regeln wie Zuhause:

  • Bewusst konsumieren.
  • Mehrweg ist der Weg.
  • Was nicht mehr genutzt werden kann, wird recycelt.
  • Gute Planung schützt vor Notkäufen.

Nachhaltiges Camping ist also möglich – auch ohne großen Aufwand oder Verzicht. Irgendwie gehört es sogar zusammen: Wer die Natur genießen möchte, sollte sie eben auch schützen. Und dazu gehört nunmal auch ein nachhaltiger Lifestyle, unterwegs und Zuhause!

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