Mikroplastik in Lebensmitteln

17. Juni 2022 | Globale Nachhaltigkeit

Plastik ist aus dem modernen Zeitalter einfach nicht mehr wegzudenken, egal ob als Verpackung, in der Kleidung oder in der Medizin. Mittlerweile sind aber auch die Nachteile des Kunststoffes bekannt: Es kann nicht abgebaut werden und bleibt quasi ewig erhalten. Immer größer werden daher die Müllberge und immer schlimmer wird die Umweltverschmutzung. Plastik wird zum Teil unseres Ökosystems – wortwörtlich. Wie gravierend das ist, merken wir nicht zuletzt an Nachweisen von Mikroplastik in Lebensmitteln.

Was ist Mikroplastik?

Mikroplastik: Das ist alles, was kleiner als fünf Millimeter und aus Plastik ist. Es ist also nicht unbedingt mit dem bloßen Auge erkennbar – einer der Gründe, warum es so problematisch ist. Mikroplastik entsteht beim Zersetzen von Plastik. Das passiert zum Beispiel, wenn Plastikmüll in der Natur landet und dann mit der Zeit durch die Witterung zersetzt wird. Es zerfällt dabei immer weiter in kleinere Teile und ist irgendwann Mikroplastik. Genauso entsteht aber auch im Alltag Mikroplastik, zum Beispiel beim Autofahren: Dabei entsteht Reifenabrieb, der in die Umwelt gelangt, auch er gehört zum Mikroplastik.

Mikroplastik in Lebensmitteln ist ein Problem.

Das Problem bei Mikroplastik

Problematisch ist das Mikroplastik vor allem deswegen, weil es eben nicht immer erkennbar ist. Es ist so klein, dass das Herausfiltern zum Problem wird und es stattdessen einfach in den Kreislauf der Natur gerät. Mikroplastik ist daher fast überall: im Meer, im Boden und in der Luft. Wir haben keinen Einfluss mehr darauf, wo sich das Plastik befindet, sodass es langsam aber sicher fester Bestandteil des Öko-Kreislaufs wird.

Wie kommt Mikroplastik in unsere Lebensmittel?

Dadurch, dass das Plastik nicht mehr erkennbar ist, wird es zum Beispiel von Fischen im Meer aufgenommen oder von Vögeln, die die Plastikteile mit Nahrung verwechseln.

So wird Mikroplastik im Meer beispielsweise von Fischen und Vögeln gefressen, das zeigen Proben des Mageninhaltes. Werden die Tiere als Nahrungsmittel gefangen, gelangt das Mikroplastik auch in unseren Kreislauf. Genauso nehmen auch Pflanzen Mikroplastik aus dem Boden auf und lagern diesen ein. Auch so wird das Plastik früher oder später zum Bestandteil unserer Nahrungskette.

Durch die Luft kann ebenfalls Mikroplastik in unser Essen gelangen. Über 100 kleine Plastikteilchen nehmen wir auf diese Weise pro Mahlzeit auf, wie eine Studie zeigt. Dabei wurden Petrischalen für die Länge einer Mahlzeit ausgelegt und anschließend die aufgenommenen Plastikteile gezählt. Aus der Luft legt sich das Plastik auf unserem Essen ab oder wird eingeatmet.

Manchmal gelangt das Plastik aber auch mehr oder weniger absichtlich in unser Essen: Verpackungen bestehen oft aus Plastik, da es leicht, vielseitig und günstig ist. So können sich aber auch Teile ablösen und im Essen wiederfinden. Im Fall von Kaugummis ist das Plastik wesentlicher Bestandteil des Produktes und sorgt für die einzigartigen Kaueigenschaften.

Nicht nur die Verpackung kann ein Grund für Mikroplastik in Lebensmitteln sein.

Welche Folgen hat der Verzehr von Mikroplastik?

Studien zeigen, dass wir wöchentlich etwa 5 Gramm Mikroplastik zu uns nehmen, das entspricht in etwa einer Kreditkarte. Daten darüber, was mit dem Plastik im Körper passiert, gibt es bisher nur wenige. Zwar wurde bereits Plastik in Tiermägen gefunden. Nachweise, dass sich das Plastik im Muskelfleisch absetzt, gibt es bisher aber nicht.

Vermutet wird, dass Mikroplastik das Entzündungsrisiko erhöht und die Aufnahme von Schadstoffen begünstigt. Um das bestätigen zu können, braucht es allerdings weitere Studien.

Mikroplastik findet sich überall – auch in Lebensmitteln.

Fazit: Mikroplastik ist ein Problem

Dass Plastik ein Problem ist, ist schon lange klar. Da es nicht abgebaut werden kann, sondern nur zerfällt, dringt es nach und nach immer tiefer in alle Kreisläufe des Lebens ein. Ob und welchen Schaden es dabei im Menschen anrichtet, kann bis jetzt noch nicht genau gesagt werden. Trotzdem steht fest, dass die Verschmutzung der Umwelt durch Plastikmüll reduziert werden muss.

Mehr zum Thema Globale Nachhaltigkeit
Weitere Themen