Grillen ohne Plastik – Plastikfrei grillen

Der Sommer rückt näher und mit den steigenden Temperaturen liegt auch immer öfter wieder der Geruch von würzigem Grillgut in der Luft. Die einen schmeißen den Grill im eigenen Garten oder auf dem Balkon an, andere zieht es raus ins Grüne. Mit Einweggrill und Einweggeschirr bewaffnet geht es in Parks, an Seen oder zum Strand, um einen geselligen Abend mit guten Freunden bei leckerem Essen zu verbringen. Was bleibt, ist meist eine ganze Menge Müll. Dabei ist es gar nicht so schwer, das Grillen umweltfreundlich zu gestalten. Wir zeigen Dir, wie’s geht.

Plastikfrei einkaufen

Das Grillvergnügen beginnt schon mit dem Einkauf. Von Schweinekoteletts über Maiskolben bis hin zu knackigem Gemüse wandert da so ziemlich alles in den Einkaufskorb. Achte schon hier darauf, auf Plastikverpackungen zu verzichten. Obst und Gemüse findest Du in den meisten Supermärkten und gerade auch auf dem Wochenmarkt verpackungsfrei. Für den Transport von Tomaten und Pilzen eignen sich spezielle Obst- und Gemüsenetze besonders gut. Der Rest wandert dann einfach in den mitgebrachten Jutebeutel. Und auch an vielen Fleisch- und Wursttheken hast Du mittlerweile die Möglichkeit, die Ware in die mitgebrachte Dose füllen zu lassen.

Einkaufen mit Gemüsenetz
Einkaufen mit Gemüsenetz

Grill, Grillkohle und Grillanzünder

Wer grillen möchte, kann auf drei Dinge nicht verzichten: Auf Grillkohle, Grillanzünder und natürlich das Grillgerät selbst. Um Plastikmüll zu vermeiden, solltest Du unbedingt auf einen Einweggrill verzichten. Im Baumarkt gibt es schon für kleines Geld praktische Campinggrills, die so leicht und handlich sind, dass man sie problemlos mit auf den Grillausflug nehmen kann.

Bei der Wahl der Kohle solltest Du darauf achten, dass die Verpackung aus Papier besteht. Das bekommst Du in jedem größeren Supermarkt. Wenn man dabei auf das DIN-Zeichen achtet, kann man zudem sicher sein, dass bei der Grillkohle auf Erdöl und Kunststoffe verzichtet wurde. Mittlerweile existieren übrigens auch verschiedene klimaschonende Alternativen zu klassischer Holzkohle. Besonders begeistert waren wir von sogenanntem Grillmais, der aus der Maisspindel, einem Abfallprodukt der Maisernte, gewonnen wird. Grillmais erzeugt hohe Temperaturen ohne störende Rauchentwicklung und das bereits innerhalb von nur etwa 15 Minuten.

Grillanzünder bekommt man im Internet auch in der plastikfreien Öko-Variante. Diese bestehen in der Regel aus Holzwolle und Wachs.

Grillschalen ohne Plastik

Grillpfannen sparen Müll
Grillpfannen sparen Müll

Um das Grillgut vor dem krebserregenden Rauch zu schützen oder aber weil kleine Tomaten, Datteln und ähnliche Produkte schnell mal durch das Grillrost flutschen, greifen viele Grillfreunde auf spezielle Aluminiumschalen zurück. Diese muss man nach einmaligem Gebrauch entsorgen, wodurch man eine ganze Menge Müll produziert. Das Problem kannst Du ganz einfach mit Grillpfannen aus Edelstahl oder wiederverwendbaren Grillmatten umgehen. Wer es noch natürlicher mag, sollte mal das Grillen auf Kohlrabi- oder Bananenblättern ausprobieren. Das kostet nichts und funktioniert einwandfrei.

Auf Plastikflaschen und –becher verzichten

Was wäre ein Grillabend ohne Getränke? Die Plastikflasche samt -bechern muss aber trotzdem nicht sein. Bier, Wein und auch viele Limonaden sind für gewöhnlich in Glasflaschen erhältlich. Und auch beim Wasser sollte man auf die Mehrweg-Variante zurückgreifen. Viele Menschen nutzen im Alltag ohnehin schon eine wiederverwendbare Trinkflasche. Warum diese also nicht einfach mit zum Grillen nehmen? Wenn das Wasser sich dem Ende entgegen neigt, lässt sich diese an vielen Orten kostenlos auffüllen – praktisch, günstig und zu 100% umweltfreundlich.

Grillen mit nachhaltigem Bio-Plastik

Zugegeben: Kaum jemand hat Lust, zum Grillen im Park die Porzellanteller mitzuschleppen. Und auch das gute Besteck aus Edelstahl bleibt meistens eher zu Hause, denn eine Gabel kann schnell mal im Gras verschwinden. Wer umweltfreundlich grillen, aber dennoch nicht auf Einweggeschirr verzichten mag, kann plastikfreie Alternativen nutzen. Der Markt bietet hier mittlerweile verschiedene Möglichkeiten. So existieren Gabeln, Messer und Löffel aus dem umweltfreundlichen Bio-Plastik PLA, das aus Mais, Zuckerrohr oder Maniok gewonnen wird und biologisch abbaubar ist. Leider verfügt aber auch PLA nicht über die beste Biobilanz, da die Produkte oft einen weiten Produktionsweg zurücklegen und die Kompostierbarkeit nur unter bestimmten Bedingungen gewährleistet ist. Hier ist Einweggeschirr aus Holz oder die wiederverwendbare Variante aus Bambus eine sinnvolle Alternative. Im Gegensatz zum Besteck können Teller und Schalen auch aus Bagasse gewonnen werden. Dabei handelt es sich um ein Nebenprodukt der Zuckerrohrproduktion, das eine hervorragende Öko-Bilanz aufweist und herkömmlichem Plastik in nichts nachsteht.

Einweggeschirr aus plastikfreier Alternative
Wer Einweggeschirr nutzen möchte, kann plastikfreie Alternativen aus Holz, Bambus, oder Bagasse wählen

Stoffservietten nutzen

Natürlich dürfen auch Servietten beim Grillen nicht fehlen, denn bei Grillsoßen und Fingerfood wird gerne mal gekleckert. Vermeide eine große Menge Müll, indem Du in Zukunft zu Servietten aus Stoff anstelle von herkömmlichen Papierservietten greifst. Diese sind in der Anschaffung zwar etwas teurer, lassen sich aber unzählige Male wiederverwenden und sehen noch dazu sehr schick aus. Außerdem kommst Du Deinem Zero Waste-Lebensstil auf diese Weise wieder ein Stückchen näher. Wir wünschen Dir viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit!

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