Alternative zu Alufolie – auch beim Döner!

30. Oktober 2018 | Nachhaltig im Alltag

Döner ohne Alufolie? – Das ist möglich!

Döner –  Den meisten läuft bereits das Wasser im Mund zusammen, wenn sie nur den Namen dieses leckeren Gerichts hören. Knuspriges Fladenbrot, gefüllt mit Salat, frischem Gemüse, dem unverkennbar-saftigen Dönerfleisch, abgerundet mit einer frischen Sauce. Selbstverständlich auch als vegetarische Variante ein wahrer Genuss, wie etwa mit gegrilltem Gemüse und Falafel.

An einer gutgehenden Dönerbude werden am Tag mehrere Rollen Alufolie benötigt. Immerhin muss der Döner gut verpackt sein, damit nicht die Hälfte der Einlage wieder herausfällt. Für alle, die beim Döner nicht auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit verzichten möchten, haben wir eine gute Nachricht: Das ist problemlos möglich.

Döner: Umweltverschmutzung durch Alufolie

Nicht nur der Döner kommt in Alufolie daher. Auch das Pausenbrot wird häufig zu Hause schnell noch in Alufolie gewickelt.

Alufolie: Gefahren für die Gesundheit

In Kontakt mit fettigen Lebensmitteln können sich aus der Alufolie giftige Stoffe lösen, die unter Umständen gesundheitsgefährdend sind. Aluminium steht sogar unter dem Verdacht, Krebs zu begünstigen und das Alzheimer-Risiko zu erhöhen. In dieser Debatte geht es insbesondere um Deodorants (Antitranspirantien). Hierzu gibt es viele Studien, welche jedoch umstritten und oftmals nicht eindeutig sind.

Alufolie: Gewinnung und Herstellung

Umweltschädlich ist vor allem die Gewinnung und Herstellung. Alufolie ist zwar kein Plastik, sondern ein Metall, weißt dafür aber einen außergewöhnlich hohen Energieaufwand in der Herstellung auf. Die zur Herstellung von Alufolie benötigten Rohstoffe gehen in der Regel mit der Rodung großer Regenwaldflächen einher.

Das beim Abbau benötigte Metall Erz Bauxit wird im Tagebau aus dem Boden heraus befördert. Der Rest wird chemisch erzeugt. Mithilfe von Natronlauge, Aluminiumoxid und Elektrolyseverfahren entsteht durch Umwandlung das Endprodukt Aluminium.

Aluminium: Giftiges Abfallprodukt Rotschlamm

In vielen Fällen ist Erd Bauxit in Ur- und Regenwaldregionen zu finden. Im großen Stil gerodet wird beispielsweise in Australien, China, Brasilien, Indien und auf Jamaika. Währen der Herstellung entsteht das Abfallprodukt Rotschlamm. Das ist in in vielerlei Hinsicht umweltschädlich:

  • Rotschlamm besteht aus giftigen Chemikalien
  • Enthält Blei und andere Schwermetalle
  • Kann nicht einfach weiterverarbeitet werden
  • Wird deponiert, oftmals aber auch in Flüsse und Seen geleitet
  • Gelangt es dadurch ins Ökosystem, zerstört es dieses langfristig
  • 1 Tonne Aluminium = etwa 4 Tonnen Rotschlamm

Aluminium: Problematische Kreislaufwirtschaft und Recycling

Die Dauer der Benutzung von Alufolie steht in jedem Fall in keinem Verhältnis zum Ressourcenverbrauch und Energieaufwand, die für die Herstellung nötig sind.  Zwar lässt sich Aluminium zu 100 % recyceln, doch auch dies kostet einen immensen Energieaufwand. Laut Statistiken werden nur rund 60 % bis 70 % des Aluminiummülls recycelt.

Problematisch ist es insbesondere bei Aluminium im Verpackungsbereich, da es hier als Bestandteil von Verpackungen eingesetzt wird. Hier findet meist keine Trennung der Rohstoffe statt.  In der Regel wird alles ganzheitlich verbrannt – mit Kreislaufwirtschaft hat dies nichts mehr zu tun.

Alternative zu Alufolie: Umweltfreundliches Papier

Auch wenn es den Anschein erweckt, als sei Alufolie nicht aus dem Alltag fortzudenken, gibt es tatsächlich andere Möglichkeiten.
Am umweltfreundlichsten ist es in jedem Fall, so weit wie möglich auf Verpackungsmaterialien zu verzichten und unverpackte Produkte zu kaufen. Beim Döner ist das nicht so einfach, da dieser einem direkt auseinanderfallen wird. Kommt man also nicht umhin, auf Alufolie zu verzichten, kommen Alternativen ins Spiel.

Umweltfreundlich sind etwa Varianten aus Papier – und für den Döner-to-go, der in der Regel in 5 bis 10 Minuten verputzt wird, reichen sie allemal. Hierfür haben wir  alle Vor- und Nachteile der Alternativen für Alufolie im Überblick:

Dönertüten aus Papier / Snacktaschen

Dönertüten aus Papier / Snacktaschen

Anstelle von Alufolie lassen sich einfache Papiertüten nutzen. Die sogenannten Snacktaschen gibt es in verschiedenen Größen, sodass sie sich sowohl für Dürüm als auch Döner im Fladenbrot eignen.

Zwar lässt Papier eher Flüssigkeit und Fett durch als Alufolie, für die kurze Gebrauchszeit reicht die Qualität von Papier allerdings aus.
Wenn möglich, achten Sie beim Kauf darauf, dass das Papier aus recyceltem Material hergestellt ist oder das FSC-Siegel trägt.
Papiertüten brauchen in der Herstellung natürlich auch Ressourcen, können aber in den meisten Fällen kompostiert oder noch mal recycelt werden.

  • Verhindern die weitere Entstehung von Plastikmüll
  • Kompostierbar
  • Aus regionalen und nachhaltig angebauten Ressourcen erhältlich
  • Reicht für die kurze Nutzdauer vollkommen aus
  • Weniger wasserfest und fettresistent als Alufolie

Papier zum Umwickeln

Papier zum Umwickeln

Wer keine Papiertüten im passenden Format findet, kann auch einfach Papierstücke nehmen, mit denen sich die Speisen genau so umwickeln lassen wie mit Alufolie.

Bevorzugen Sie auch hier beim Kauf Papier aus Recyclingmaterial oder mit dem FSC-Sigel gekennzeichnete Produkte. Da der Döner in wenigen Minuten aufgegessen ist, reichen Papieralternativen vollkommen aus.

  • Verhindern die weitere Entstehung von Plastikmüll
  • Kompostierbar
  • Aus regionalen und nachhaltig angebauten Ressourcen erhältlich
  • Weniger wasserfest und fettresistent als Alufolie
Mehr zum Thema Nachhaltig im Alltag
Weitere Themen