Abfall Pyramide Abfallhierarchie

2012 wurde das Kreislaufwirtschaftsgesetz – KrWG beschlossen. In §6 ist darin festgelegt wie mit Abfall am besten umgegangen werden soll. Zur Veranschaulichung wird diese Reihenfolge seither oft in einer (umgedrehten) Pyramide dargestellt: 

Ganz oben steht hier die Müllvermeidung. Bevor man sich um die Entsorgung kümmert, sollte Müll also wenn möglich gar nicht erst entstehen. Lässt sich das nicht vermeiden ist immer die Verwendung solcher Materialien vorzuziehen, die sich wiederverwenden lassen. Erst dann folgt das Recycling – also beispielsweise das Einschmelzen und Neuaufbereiten von Plastik. Zuletzt folgen Verwertung (beispielsweise für die Energiegewinnung oder den Kompost) und die Beseitigung – was im schlechtesten Fall die Lagerung auf einer Deponie oder die Entsorgung im Meer meinen kann.

Trotz der strikt erscheinenden Rangfolge müssen bei der Auswahl der Maßnahmen immer auch die technischen, wirtschaftlochen und sozialen Gegebenheiten beachtet werden.

Abfallhierarchie: Eine Auswahl der Maßnahmen

Abfall Vermeiden

Der absolut wichtigste und nachhaltigste Punkt ist der erste: Die Entstehung von Müll vermeiden. Langlebige Produkte können hier einen Anfang machen. Mehrweg- und Kreislaufsysteme sind sinnvoll, um Abfälle zu reduzieren und zu vermeiden.

Vorbereiten zur Wiederverwendung

Prüfen, reinigen, reparieren – vermeintliche Abfälle lassen sich oft so aufbereiten, dass sie noch mehrere Male für ihren ursprünglichen Zweck wiederverwendet werden können. Ein Beispiel hierfür sind Mehrwegflaschen. Anders als Einwegflaschen werden sie nicht verbrannt oder recycelt, sondern einfach gereinigt und wiederverwendet. (Mehr zum Unterschied zwischen Wiederverwendung und Recycling lesen sie im Artikel zum Thema Recycling).

Recycling (stoffliche Verwertung)

Glas, Altpapier, Aluminium oder auch Kunst- und Verbundstoffe werden so aufbereitet, dass sie für neue Produkte genutzt werden können. Bei Plastikflaschen bedeutet das beispielsweise, dass sie eingeschmolzen, in ihre ursprüngliche Form (Pellets) zurückverwandelt und dann für die Herstellung neuer Produkte genutzt werden. Recycling belegt nur Platz 3 in der Hierarchie, da mit den Prozessen oft eine leicht verminderte Qualität der neuen Produkte einhergeht. Außerdem brauchen Recyclingprozesse häufig viel Energie. Positiv am Recycling: Es verhindert die Entstehung von Müll weitestgehend und verringert den Verbrauch von Rohstoffen.

Verwerten

Sollte eine Wiederverwendung oder stoffliche Verwertung nicht möglich sein, können Abfälle noch auf weitere Arten verwendet werden. Ein Beispiel ist etwa die energetische Verwendung – der Abfall wird verbrannt und die dabei entstehende Energie zur Energie- und Wärmeversorgung genutzt. Eine andere Form der Verwertung ist die Kompostierung von Abfällen. Abfälle werden in industriellen Kompostieranlagen kompostiert – das Endprodukt dient als Dünger.

Beseitigen

Thermisch vorbehandelt, wird der Abfall beispielsweise auf einer Deponie gelagert. Zusätzlich reduziert die Verbrennung das Abfallvolumen. Spezielle Abdichtsysteme sollen für eine möglichst umweltfreundliche Endlagerung sorgen.

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