Jeder Einzelne kann im Alltag wichtige Beiträge zum Klima- und Umweltschutz leisten. Wer ökologisch nachhaltige Lebensmittel kauft, konsequent den eigenen Jutebeutel statt Plastiktüten nutzt, mit dem Rad zur Arbeit fährt oder seinen Fleischkonsum reduziert, tut der Umwelt etwas Gutes. Durch einen einzigen Flug jedoch kann man sich seine – mühsam erarbeitete – positive Klimabilanz ganz schnell wieder verhageln. Ein Flug von Düsseldorf nach New York und zurück verursacht etwa 3,65 Tonnen CO2.
Natürlich hebt der Flug nicht alle anderen positiven Effekte, die man durch eine nachhaltige Lebensweise schafft, auf. Trotzdem lohnt es sich seltener zu fliegen und vor allem auf Inlandsflüge ganz zu verzichten. Hier gibt es fast immer eine Alternative.
Wenn ein Flug sein muss, ärgert sich der umweltbewusste Passagier aber nicht nur über das CO2, das dabei anfällt – er ärgert sich auch über Unmengen von Plastikmüll. Es beginnt mit den Kopfhörern, Kissen und Decken, die in Schutzhüllen aus Plastik verpackt sind. Getränke werden aus Dosen in Einweg-Plastikbecher gefüllt. Und wenn es Zeit für die erste Mahlzeit ist, bleibt auf dem Tablett neben den Resten der Ravioli haufenweise Plastikmüll zurück. Becher, Besteck, Schüsseln, Teller, Verpackungen, vielleicht noch ein Strohhalm.
Wenigstens dieser Umweltsünde beim Fliegen will die portugiesische Fluggesellschaft HiFly jetzt den Kampf ansagen. Bis Ende 2019 sollen Einwegprodukte aus Plastik von Bord verbannt werden. Um zu schauen wie das genau funktionieren könnte, hat HiFly nun den ersten plastikfreien Testflug gestartet. An Bord des Airbus A340 fanden die Passagiere Besteck aus Bambus, Gebinde aus Papier oder kompostierbare Verpackungen statt Plastik vor. Laut einem Sprecher der Fluggesellschaft sollen allein bei diesem Testflug etwa 350 Kilogramm Einwegplastik eingespart worden sein.
Langfristig sollen Becher, Besteck, Geschirr, Salz- und Pfefferstreuer, Spucktüten, Decken-Hüllen, Getränkeflaschen und Zahnbürsten aus den Flugzeugkabinen von HiFly verbannt werden. Firmenchef Paulo Mirpuri sagte hierzu: “Wir wissen von unseren Airline-Kunden und den Passagieren, dass dies der richtige Schritt ist”.
